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Kreuzotter- und Aspisviperbiss

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Definition:
Wenn beim Menschen ein Kreuzotterbiss oder ein Aspisviperbiss auftritt, ist die anfängliche Schädigung lokal an der Stelle des Bisses und kann sich zu einer systemischen Toxizität ausbreiten. Schlangen verwenden ihre Giftproduktion hauptsächlich zum Zielen auf Beute an, es ist aber auch eine Form der Selbstverteidigung.
Häufigkeit:
Weltweit sind 1,2–5,5 Mio. Menschen von Schlangenbissen betroffen. Die Kreuzotter (Vipera berus) ist neben der Aspisviper die einzige Schlangenart in Deutschland mit einem giftigen Biss.
Symptome:
Systemische Symptome können Bauchschmerzen, Erbrechen, Diarrhö und Dehydrierung, Blutdruckabfall, Tachykardie, Schwindel, Schockentwicklung, Atemnot/Stridor, Schwellungen im Gesicht und der Atemwege sein. Es kann auch zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen, Reizbarkeit oder Apathie, unfreiwilligem Abgang von Urin und Kot kommen. Lokale Reaktionen können Schmerzen, violette Verfärbung der Haut, sich ausbreitende Schwellung, Blasenbildung auf der Haut, Lymphangitis oder Thrombophlebitis sein.
Befunde:
Spuren eines Bisses an der Verletzungsstelle. Es kann zu lokalen Gewebeschäden wie Ekchymose, Blasenbildung oder sogar Gewebenekrose kommen.
Diagnostik:
Identifizierung der Schlangenart, wenn möglich. Bisskanäle an der Bissstelle. Lokale oder systemische Symptome.
Therapie:
Erste Hilfe vor Ort sollte darauf abzielen, die Betroffenen schnell zum nächsten Behandlungszentrum zu bringen.
  1. info fauna: Koordinationsstelle für Amphibien- & Reptilienschutz in der Schweiz (karch) 2006. Neuchâtel, 2006. www.karch.ch  
  2. Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg: Einheimische Giftschlangen Zugriff 2020. Freiburg, Zugriff 2020. www.uniklinik-freiburg.de  
  3. Lauridsen MH. Hugormebid. Ugeskr Læger 2003; 165: 3087-91. PubMed  
  4. Aakvik R, Refstad S, Ringstad LG, Jacobsen D. Hoggormbitt - forekomst og behandling. Tidsskr Nor Lægeforen 2004; 124: 1779-81. PubMed  
  5. Meiera J, Rauber-Lüthyb Ch, Kupferschmidt H: Aspisviper (Vipera aspis) und Kreuzotter (Vipera berus): die medizinisch bedeutsamen Giftschlangen der Schweiz 2. Teil: Vorbeugung, Erste Hilfe und Behandlung von Bissunfällen. Schweiz Med Forum 2003; (34): 780-785. www.gifte.de  
  6. Avau B, Borra V, Vandekerckhove P, De Buck E: The Treatment of Snake Bites in a First Aid Setting: A Systematic Review. PLoS Negl Trop Dis 2016; 10(10). pubmed.ncbi.nlm.nih.gov  
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  8. Bayerisches Ärzteblatt: Achtung Schlange. München, 2019. www.bayerisches-aerzteblatt.de  
  9. StatPearls Publishing: Evaluation and Treatment of Snake Envenomations. Treasure Island, 2020. www.ncbi.nlm.nih.gov  
  10. Giftzentrale Bonn. Kreuzotter. Bonn, Uniklinikum. Stand 2005, Zugriff Oktober 2015. gizbonn.de  
  11. Roed C, Bayer L, Kjær AM et al. Kompartmentsyndrom efter hugormebid. Ugeskr.f.Læger 2009; 172: 327. bibliotek.dk  
  • Mana Schmidt-Haghiri, Dr. med., Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, München.
  • Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München

Frühere Autor*innen

  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok(NEL, https://legehandboka.no/).