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Dyshidrosis

Es handelt sich um eine wiederkehrende oder chronische Hauterkrankung der Handflächen und Finger, Füße und Zehen oder beider Bereiche.

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Was ist die Dyshidrosis?

Definition

Dyshidrosis ist eine wiederkehrende oder chronische Hauterkrankung der Handflächen und Finger (80 %), Füße und Zehen (10 %) oder beider Bereiche (10 %). Der Ausschlag äußert sich in Form von kleinen oder größeren mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen und juckender, geröteter Haut. Andere Bezeichnungen für die Erkrankung sind dyshidrosiformes oder dyshidrotisches Ekzem. Eine schwere Verlaufsform wird auch Pompholyx genannt.

Symptome

Juckreiz und gerötete Haut an Händen und eventuell Füßen sowie plötzlich auftretende Bläschen sind typisch für die Erkrankung. An den Handinnenflächen, Außenseiten der Finger und ggf. Fußsohlen bilden sich kleine 1–2 mm große Bläschen. Der Ausschlag kann sich ausbreiten, und die einzelnen Bläschen können sich zu größeren Blasen verbinden.

In 80 % der Fälle befindet sich der Ausschlag nur an den Händen. In 10 % der Fälle sind zusätzlich Füße, Fußsohlen und die Seiten der Zehen betroffen, bei weiteren 10 % befällt der Ausschlag nur die Füße.

Die Bläschen bilden sich in der Regel zurück, ohne zu platzen. Nach dem Rückgang des Ausschlags schuppt sich die Haut ab.

Bei einer längeren Erkrankung können sich die Fingernägel verändern und eine raue Oberfläche bekommen. Die Nägel können sich verdicken und verfärben. Die Haut zwischen den Fingern kann sich lösen und abplatzen.

Ursachen

Die Ursache ist unbekannt, es wird aber angenommen, dass mehrere Faktoren zusammenwirken. Verschiedene innere und äußere Einwirkungen können die Erkrankung hervorrufen oder verschlimmern. Dazu gehören ein atopisches Ekzem, übermäßiges Schwitzen an den Händen, eine Metallallergie, Pilzinfektion oder bakterielle Infektion. Außerdem spielen Umweltfaktoren und emotionaler Stress eine Rolle bei der Entstehung der Dyshidrosis. Kontaktreizstoffe und -allergene, Arbeiten mit sehr warmem oder sehr kaltem Wasser, Nikotin sowie eine HIV-Infektion begünstigen die Erkrankung.

Häufigkeit

Personen mit Handekzemen haben in 5–20 % aller Fälle eine Dyshidrosis. Die Erkrankung tritt häufiger in wärmeren Klimazonen sowie im Frühjahr und Sommer auf. Sie kommt in allen Altersklassen ohne Geschlechterunterschied vor.

Untersuchungen

  • Bei der ärztlichen Untersuchung wird die Haut begutachtet, Beschwerden und Vorerkrankungen werden erfragt.
  • Andere Erkrankungen (z. B. Pilzinfektionen) sollten ausgeschlossen werden.
  • Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion ist ein Allergietest sinnvoll.

Behandlung

  • Wenn die Auslöser der Erkrankung bekannt sind, sollten Sie diese meiden.

Medikamente

  • Bei leichten Beschwerden sind Salben oder Bäder mit Gerbstoffen oder austrocknende Lotionen hilfreich.
  • Die Grundbehandlung besteht aus einer kortisonhaltigen Salbe oder Creme. Üblicherweise wird anfangs eine starke Kortisoncreme gewählt, die 1–2-mal täglich aufgetragen wird. Nach 1–3 Wochen wird zu einem schwächer wirksamen Präparat gewechselt.
  • Bei chronischen Verläufen können alternativ die Wirkstoffe Pimecrolimus oder Tacrolimus verwendet werden.
  • Zusätzlich sollten Sie die Hände mit einer rückfettenden Salbe eincremen.
  • Bei schweren Fällen, die nicht auf die lokale Behandlung ansprechen, können für 3–4 Tage Kortisontabletten verschrieben werden.
  • Der Juckreiz kann mit Antihistaminika zum Einnehmen gelindert werden.

Weitere Behandlungen

  • Eine Lichttherapie mit UVA kann ebenfalls zu einer Linderung der Beschwerden führen.
  • Bei übermäßiger Schweißbildung kann eine Leitungswasser-Iontophorese durchgeführt werden. 
  • Auch Injektionen mit Botulinumtoxin können in diesem Fall helfen.
  • Eine evtl. vorhandene Nickel-Allergie sollte behandelt werden.

Vorbeugung

  • Sie sollten den Kontakt mit Substanzen vermeiden, auf die Sie allergisch reagieren.
  • Meiden Sie außerdem andere auslösende Faktoren.
  • Wenn möglich, sollten Sie extreme Temperaturen sowie Nässe und Feuchtigkeit vermeiden.
  • Verwenden Sie regelmäßig eine Feuchtigkeitscreme.

Prognose

Leichte Beschwerden können innerhalb von 2–3 Wochen von selbst vorübergehen. Die Erkrankung verläuft häufig chronisch mit wiederkehrenden Hautausschlägen. 

Mögliche Komplikationen sind bakterielle Infektionen und Nagelveränderungen.

Weitere Informationen

  • Dyshidrosis – Informationen für ärztliches Personal

Autorin

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden