Flöhe
Die häufigsten Flohbisse stammen in Mitteleuropa von Katzenflöhen, gefolgt von Hundeflöhen, Vogel-, Igel-, Ratten- und Menschenflöhen. Flöhe sind 1–4 mm groß und haben Beine, mit denen sie springen können. Flohbisse sind in der Regel harmlos.
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https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/juckende-hauterkrankungen/floehe/Was sind Flöhe?
Flöhe sind 1–4 mm große, flügellose Parasiten mit 6 Beinen. Die Hinterbeine sind sehr kräftig, sodass die Flöhe hoch und weit springen können. Flöhe vermehren sich mithilfe eines Wirts (Vögel oder Säugetiere), bei dem sie Blut saugen. Ihre Eier legen sie in Nestern, Betten, Teppichen und Bodenrissen ab. Die Entwicklung von der Larve zum erwachsenen Floh kann je nach Umgebungstemperatur bis zu mehreren Monaten dauern. Erwachsene Flöhe halten sich im Schlafplatz ihres Wirts oder im Fell von Säugetieren auf. Der Mensch dient als Zwischenwirt für Flöhe, wenn sich kein anderes Tier finden lässt.
Flohbisse treten vor allem im Frühjahr auf (zwischen April und Juni) und verursachen einen juckenden, in der Regel harmlosen Hautausschlag. In seltenen Fällen können Flöhe Krankheiten übertragen.
Ursachen
Flöhe kommen weltweit vor, der Menschenfloh eher in Gegenden mit schlechten Hygienestandards. In Mitteleuropa stammen die häufigsten Flohbisse von Katzenflöhen, gefolgt von Hundeflöhen, Vogel-, Igel-, Ratten- und Menschenflöhen.
Katzen- und Hundeflöhe befallen hauptsächlich die Haustiere, sie können aber auch auf den Menschen übergehen. Eier, Larven und Puppen lassen sich häufig in der gesamten Umgebung finden.
Sandflöhe kommen in zahlreichen Ländern der Karibik, Südamerikas und Afrikas vor.
Sowohl weibliche als auch männliche erwachsene Flöhe saugen Blut. Sie werden durch Bewegung, Körperwärme und Ausatemluft des Wirts angezogen.
Diagnostik
Bei Flohbissen treten in der Regel asymmetrische, stark juckende Quaddeln auf, die der Nesselsucht ähneln. Meist finden sich mehrere Bisse in einer Reihe, häufig auf Höhe des Hosenbunds oder im Knöchelbereich. Häufig sind Hautbereiche betroffen, die nachts nicht bedeckt waren.
Um die Quelle aufzuspüren, sollten Sie Folgendes überlegen:
- Haben Sie sich in einer flohfreundlichen Umgebung aufgehalten?
- Befinden sich unter den Dachziegeln vor dem Schlafzimmerfenster oder in Lüftungsgittern Vogelnester?
- Haben Sie Haustiere, Vogelhäuschen, Hühner- oder Nerzställe?
- Haben Ihre Katze oder Ihr Hund Beschwerden, oder können sie Flöhe nach Hause gebracht haben?
- Leiden noch andere Menschen in Ihrem Umfeld an Juckreiz?
Behandlung
Das wichtigste Ziel der Behandlung ist, die Ansteckungsquelle zu finden und zu entfernen. Dies kann beispielsweise ein Vogelnest unter den Dachziegeln vor dem Schlafzimmer oder in den Lüftungsöffnungen sein. Befallene Haustiere sollten entfloht werden.
Betroffene Zimmer, die Betten in den Zimmern und insbesondere die Schlafplätze für Haustiere sollten gestaubsaugt werden. Einige Floharten sind lichtscheu. Deshalb ist es wichtig, auch entlang der Leisten und Spalten zu saugen. Bei starkem Befall können Sie zusätzlich ein insektizidhaltiges Umgebungsspray verwenden. Von Flöhen befallene Textilien (z. B. Kuscheltiere) können eingefroren und die gefrorenen Flöhe abgeschüttelt werden, beispielsweise über der Badewanne oder auf Papier, das dann verbrannt wird. Waschen Sie Kleidung und Bettwäsche bei 60 °C. Wenn Sie bei sich Flohbisse feststellen, sollten Sie ausgiebeig duschen.
Der Juckreiz kann mit Polidocanol, juckreizstillenden Antihistaminika und Kortisonsalbe oder -creme gelindert werden.
Zum Zeitpunkt der Diagnose besteht keine Ansteckungsgefahr für andere Kinder. Das Kind kann weiter in den Kindergarten gehen, wenn es fieberfrei ist und einen guten Allgemeinzustand hat.
Prognose
Das Entfernen der Ansteckungsquelle ist nötig, um weiteren Flohbefall zu verhindern.
Flohbisse heilen in der Regel folgenlos ab. Sie können sich aber auch infizieren, insbesondere wenn sie aufgekratzt werden.
In warmen Gegenden mit schlechten Hygienestandards können Flöhe Infektionskrankheiten übertragen, z. B. Pest, Fleckfieber (Rickettsien), Katzenkratzkrankheit und Tungiasis (Sandflohbefall).
Weitere Informationen
- Flohbisse – Informationen für ärztliches Personal
Autorin
- Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden