Granuloma anulare
Granuloma anulare ist eine gutartige Hautveränderung mit festen, sich ringförmig (anulär) ausbreitenden Papeln. In der Regel ist die Veränderung asymptomatisch.
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https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/papeln-knoetchen/granuloma-anulare/Was ist ein Granuloma anulare?
Ein Granuloma anulare ist eine gutartige Hautveränderung, die sich typischerweise in meist ringförmig angeordneten Papeln zeigt. Papeln sind kleine Hautverdickungen, die sich leicht über die Hautoberfläche erheben. Mit der Zeit wächst dieser Ring von Papeln oft im Durchmesser. Die Papeln sind hautfarben bis leicht rötlich. Die Ursache ist unbekannt, aber die Hautkrankheit ist in der Regel selbstlimitierend, heilt also von selbst ab. Obwohl jede Hautveränderung zuerst beunruhigend ist, handelt es sich um eine harmlose Erscheinung, die eventuell mit einem leichten Juckreiz einhergeht. Die Papeln können überall am Körper auftreten, jedoch nur selten im Gesicht und am häufigsten auf der Außenseite oder dem Rücken von Händen und Füßen.
Es gibt vier Haupttypen von Granuloma anulare. Am häufigsten kommt eine lokalisierte (begrenzte) Veränderung vor, seltener eine verbreitete (disseminierte) Form und eine Form mit Knötchen unter der Haut (subkutan). Ganz selten ist eine Form mit Wundbildung (perforierend).
Selbst die häufigste Variante von Granuloma anulare ist relativ selten. Menschen aller Altersgruppen können betroffen sein. Die meisten Fälle von lokalisiertem Granuloma anulare werden bei Personen unter 30 Jahren diagnostiziert. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Etwa 15 % aller Menschen mit Granuloma anulare haben mehr als zehn Areale mit Papeln (disseminierte Form). Dabei handelt es sich in der Regel um Kinder unter 10 Jahren oder Erwachsene über 40 Jahre. Möglicherweise ist die Veränderung bis zu einem gewissen Grad erblich veranlagt. Sie scheint auch jahreszeitlichen Schwankungen zu unterliegen und am häufigsten im Frühjahr und Herbst aufzutreten.
Ursachen
Die Ursache von Granuloma anulare ist unbekannt, jedoch wurde über diese Veränderungen nach Verletzungen, Krebserkrankungen, Virusinfektionen, Insektenstichen und Tuberkulose-Hauttests berichtet. Sie wurden in diesen Fällen als Überempfindlichkeitsreaktion gedeutet, wobei dies nicht nachgewiesen ist. Es wird auch ein Zusammenhang mit Typ-1-Diabetes vermutet, aber auch dies ist unsicher.
Symptome
Wie oben beschrieben, gibt es vier Hauptformen von Granuloma anulare:
- lokalisiert
- disseminiert
- subkutan
- perforierend.
Dauer
Die Dauer der Hautveränderung variiert. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen bilden sich die Papeln von selbst innerhalb von 2 Monaten bis 2 Jahren zurück. Bei disseminiertem Granuloma anulare gibt es dagegen Fälle mit einer Dauer von 3–4 Jahren bis hin zu 10 Jahren oder mehr. Etwa 40 % der Patienten haben wiederkehrende Hautveränderungen.
Lokalisiertes Granuloma anulare
Bei 75 % aller Fälle handelt es sich um die lokalisierte Form von Granuloma anulare. Die lokalisierte Form beginnt als ein Ring von kleinen, festen, hautfarbenen oder roten Papeln. In der weiteren Entwicklung kann sich der zentrale Bereich „normalisieren", und der Ring von Papeln beginnt sich langsam auf bis zu 1–5 cm im Durchmesser auszudehnen. Die einzelnen Hautveränderungen können isoliert sein oder zu Flocken (Plaques) verschmelzen. Bevorzugt betroffene Hautareale sind Hand- und Fußrücken. Mehr als 50 % der Patienten erleben einen spontanen Rückgang der Veränderung innerhalb von 2 Jahren.
Disseminiertes oder generalisiertes Granuloma anulare
Diese Form von Granuloma anulare ähnelt der lokalisierten, ist aber weiter verbreitet und besteht aus 10 oder mehr Arealen mit Papeln. Diese können zusammenwachsen und ringförmige Hautveränderungen am ganzen Körper bilden, das Gesicht ist jedoch fast nie betroffen. Das disseminierte Granuloma anulare kann schubweise auftreten und dauert oft länger an als das lokalisierte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Veränderung länger als 3 oder 4 Jahre andauert.
Subkutanes Granuloma anulare
Die subkutane Form von Granuloma anulare tritt vor allem bei Kindern im Alter von 2–4 Jahren auf. Bei dieser Variante entstehen schnell wachsende Knötchen unter der Haut an Armen und Beinen, Händen, der Kopfhaut, am Gesäß, an der Vorderseite der Beine und um die Augen. Bei der Hautveränderung kann es sich um einzelne oder um Gruppen von Knötchen handeln. Die Hautveränderung kann spontan zurückgehen, später jedoch wiederkehren.
Perforierendes Granuloma anulare
Dies ist die seltenste Form von Granuloma anulare. Sie tritt vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen auf und ist häufiger bei Mädchen und Frauen. Perforierendes Granuloma anulare kann sowohl in lokalisierter als auch in generalisierter Form auftreten. Die lokalisierte Form tritt an Armen und im Beckenbereich auf, während die häufigere generalisierte Form an großen Körperflächen, Armen und Beinen vorkommt. Bei der Hautveränderung handelt es sich um 1–4 mm große Papeln mit einem zentralen Schorf. 25 % der Patienten berichten über Juckreiz und 25 % über Schmerzen, vor allem an lokalisierten Papeln an Handrücken oder Fußsohlen.
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Anamnese und der typischen Symptomatik gestellt. Dabei spielen Anzahl, Lokalisierung und Aussehen der Hautveränderungen eine Rolle, aber auch Alter und Vorerkrankungen der Betroffenen. In unsicheren Fällen ist zusätzlich eine Bestätigung durch eine dermatologische Biopsie notwendig. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen, die zur mikroskopischen Untersuchung eingeschickt wird.
Behandlung
Granuloma anulare ist eine Hautveränderung, die von selbst ausheilt. Dies kann allerdings sehr langwierig sein und mehrere Jahre dauern.
Die Wirkung von Behandlungsformen gegen Granuloma anulare ist nur wenig erforscht. Der größte Teil der Literatur über Granuloma anulare beschränkt sich auf einzelne Krankengeschichten, die wissenschaftliche Aussagekraft ist oft limitiert.
Da die lokalisierte Form von Granuloma anulare selbstlimitierend und abgesehen von den Papeln weitgehend asymptomatisch ist, ist eine Behandlung meist nicht notwendig. Viele Patienten empfinden die Papeln jedoch als ästhetisch belastend oder beunruhigend und suchen ärztliche Behandlung. Es gibt verschiedene Medikamente und Lasertherapien, die angewendet werden und eine Wirkung erzielen können. Allerdings haben diese Medikamente teilweise starke Nebenwirkungen und/oder führen zu Narbenveränderungen. Es wird daher, gelegentlich mit Ausnahme der disseminierten Form, keine Behandlung empfohlen. Versuchen Sie geduldig zu sein und die Hautveränderung als ungefährlich und vorübergehend zu akzeptieren. Sie wird in den meisten Fällen früher oder später ganz ohne Narben wieder verschwinden.
Prognose
Es ist schwer zu sagen, wie schnell die Hautveränderung wieder ausheilt, meist aber innerhalb von Monaten bis wenigen Jahren. Nur in äußerst seltenen Fällen kann die Hautkrankheit über mehr als 10 Jahre verlaufen. Die Prognose für die Hautkrankheit ist daher gut.
Weitere Informationen
- Granuloma anulare – Informationen für ärztliches Personal
Autor
- Markus Plank, MSc BSc, Medizin- und Wissenschaftsjournalist, Wien