Warzen an Fingern und Füßen
Warzen sind kleine Wucherungen der Haut, in der Regel an Händen, Fingern und Füßen. Die meisten Warzen verschwinden von selbst, jedoch kann dies sehr lange dauern.
Was sind Warzen an Fingern und Füßen?
Definition
Warzen sind kleine, gutartige Wucherungen der Haut, in der Regel an Händen, Fingern und Füßen. Sie werden durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren hervorgerufen.
Symptome
Warzen erscheinen als hautfarbene Knoten, die einzeln oder in Gruppen auftreten. Mit zunehmendem Wachstum wird die Oberfläche verhornt und zerklüftet. Im Inneren der Warze sind typischerweise kleine, dunkle Punkte, die durch Blutungen aus den feinen Blutgefäßen der Haut entstehen.
An den Händen haben Warzen eine kugelige Form, während sie unter der Fußsohle aufgrund der Druckbelastung flach sind. Sog. Pinselwarzen treten meistens im Gesicht auf. Bei Kindern und Jugendlichen kommen häufig flache Warzen an Gesicht, Hand- und Fußrücken vor.
Warzen, die auf den Fußsohlen oder an den Fingern sitzen, können Schmerzen verursachen, wenn Druck auf sie ausgeübt wird.
Ursachen
Warzen werden durch eine Virusinfektion der Haut verursacht. Die Infektion greift die Hautzellen an und bewirkt eine Wucherung des Gewebes durch Zellvermehrung an der Stelle, wo das Virus eingedrungen ist. Das Warzenvirus gehört zur Gruppe der Papillomaviren (humanes Papillomavirus, HPV). Es gibt über 225 verschiedene Varianten dieses Virustyps.
Die Ansteckung mit Warzen erfolgt durch Schmierinfektion oder Kontaktinfektion von Mensch zu Mensch oder durch Gegenstände. Nicht selten stecken Betroffene sich selbst an und übertragen das Virus an verschiedene Stellen. Dies geschieht vor allem bei Kindern, die an Warzen kratzen.
Übermäßiges Schwitzen, ein atopisches Ekzem und ein geschwächtes Immunsystem (z. B. nach Organtransplantation) begünstigen die Infektion und die Bildung von Warzen.
Häufigkeit
Warzen sind vor allem bei Schulkindern häufig. Im Alter von 6–12 Jahren sind 33 % betroffen. Dagegen kommen bei nur 3,5 % der Erwachsenen Warzen vor.
Untersuchungen
- Warzen haben ein typisches Erscheinungsbild, sodass sie in der Regel problemlos erkannt werden können.
- Warzen können kosmetisch störend wirken. Unter den Fußsohlen können sie auch Schmerzen beim Gehen verursachen.
- Bei Unsicherheit können die Warzen mit einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) begutachtet werden.
- Auch die Untersuchung einer Gewebeprobe ist möglich.
Behandlung
- Die meisten Warzen verschwinden von selbst, jedoch kann dies sehr lange dauern.
- Sofern die Warzen keine Beschwerden verursachen, müssen sie nicht behandelt werden.
- Generell ist die Behandlung von Warzen zeitaufwändig.
Medikamentöse Therapie
- Warzenpräparate mit Salicylsäure sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
- Beispielsweise können Sie ein Salicylsäure-Pflaster für 24–48 Stunden auftragen.
- Danach kann das aufgeweichte Gewebe vorsichtig abgetragen werden, z. B. mit einer Feile.
- Bis zur vollständigen Entfernung der Warze sollte dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden. Dies kann mehrere Monate dauern.
- Die Wirksamkeit der Salicylsäure kann vermutlich durch eine Kombination mit dem Zytostatikum 5-Fluorouracil gesteigert werden. Die Lösung ist verschreibungspflichtig und wird 3-mal täglich für 6 Wochen aufgetragen.
- Wenn die Behandlung nicht wirkt, kann Ameisensäure angewendet werden. Der Wirkstoff wird über 6 Wochen mit einem Pen auf die Warze aufgetragen.
Kältetherapie
- Warzen können darüber hinaus vereist werden. Die Kältetherapie (meist mit flüssigem Stickstoff) führt zur Gewebezerstörung in der Warze.
- Die Behandlung muss in der Regel wiederholt durchgeführt werden.
- Das Vereisen kann Schmerzen verursachen und ist daher für sehr junge Patient*innen nicht geeignet.
- Salicylsäure und Kältetherapie können auch kombiniert angewendet werden.
Operation
- Einzelne Warzen können nach örtlicher Betäubung ausgeschnitten werden.
- Jedoch hinterlässt die operative Entfernung häufig unschöne Narben.
- Alternativ ist die Entfernung mittels Laser möglich.
Vorbeugung
- Meiden Sie feuchte Umgebungen. In Schwimmbädern und öffentlichen Duschen können Sie sich durch das Tragen von Badeschuhen schützen.
- Vorhandene Warzen sollten mit wasserfesten Warzenpflastern abgedeckt werden, um eine Verbreitung zu vermeiden.
- Verzichten Sie auf Nikotin.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Warzen.
- Warzen sollten nicht aufgekratzt werden.
Prognose
Warzen sind harmlos, können aber störend und unansehnlich sein. In 25–60 % der Fälle verschwinden die Warzen auch ohne Behandlung nach einiger Zeit. Bei Kindern heilen Warzen häufiger spontan ab. Insbesondere bei älteren oder immungeschwächten Menschen können die Warzen aber auch über mehrere Jahre fortbestehen.
Weitere Informationen
- Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV)
- Warzen an Fingern und Füßen – Informationen für ärztliches Personal
Autorin
- Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden
Quellen
Literatur
Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Warzen an Fingern und Füßen. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.
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