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Ausschlag im Gesicht

Sehr viele Hauterkrankungen können auch die Gesichtshaut befallen.

Zuletzt revidiert:


Was ist Hautausschlag im Gesicht?

  • In erster Linie werden die Krankheiten aufgeführt, bei denen ein Hautausschlag im Gesicht typisch ist; evtl. auch Krankheiten, die nur im Gesicht auftreten.

Was sind mögliche Ursachen?

Häufige akute Erkrankungen

  • Die Krankheit tritt am häufigsten im Alter von 3–8 Jahren auf.
  • Es handelt sich um einen Hautausschlag mit leichtem Fieber, die Betroffenen haben oft nur leichte Erkältungsbeschwerden. Der Ausschlag tritt zuerst an den Wangen auf und kann sich dann auf den Körper sowie auf die Arme und Beine ausbreiten. Dabei befällt er nicht das Gebiet rund um den Mund, die Nase und die Stirn. Der Ausschlag ist leicht rot, fließt flächenhaft zusammen, und die Haut erscheint leicht verdickt.

Ringelröteln (Erythema infectiosum)

Ringelröteln (Erythema infectiosum)

  • Das Virus verursacht wiederkehrende Bläschen und Hautausschläge auf den Lippen, sogenannte „Fieberbläschen”.

Herpes simplex

Herpes simplex

  • Borkenflechte kommt häufig bei Kindern vor.
  • Sie beginnt oft rund um die Nase oder den Mund als ein leicht nässender Knoten, der bald von Schorf bedeckt wird.
  • Sie tritt im Gesicht auf, insbesondere an der Nase, den Mundwinkeln und den Ohrläppchen, sowie an den Händen, den Handgelenken und dem Körper.

Borkenflechte (Impetigo)

Borkenflechte (Impetigo contagiosa)

  • Die Follikulitis ist eine eitrige Entzündung der Haarfollikel (Pickel).

Entzündung der Haarfollikel (Follikulitis)

Entzündung der Haarfollikel (Follikulitis)

  • Kann z. B. nach einem Friseurbesuch oder durch den Gebrauch von Kosmetika und Hautpflegeprodukten direkt im Gesicht entstehen.
  • Es zeigen sich Rötung, Ödem, unscharfe Abgrenzung, kleine Knospen und Bläschen. Im Schlussstadium schält sich die Haut.

Akutes Kontaktekzem

Akutes Kontaktekzem

  • Tritt besonders im Frühjahr auf, bis Sie durch Ihre Pigmentierung einen gewissen Schutz erhalten, aber manche Patienten vertragen überhaupt keine Sonne.
  • Zwischen zwei Stunden und fünf Tagen nachdem Sie der Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, treten kleine, juckende, rote Blasen oder rote Abschuppungen auf.

Polymorphe Lichtdermatose (Sonnenekzem)

Sonnenekzem, Sonnenbrand

  • Örtlich aufgetragene oder in Tablettenform eingenommene Medikamente können mit Sonnenlicht interagieren und immunologische Reaktionen verursachen, d. h. es entsteht ein Sonnenbrand, der in keinem Verhältnis zu der Sonneneinstrahlung steht, der Sie ausgesetzt waren.
  • Die sonnenexponierte Haut entzündet sich und wird rot mit kleinen Bläschen; der Hautausschlag kann einige Tage später entstehen.

Fotoallergische Reaktion

Fotoallergische Reaktion

Häufige chronische Erkrankungen

  • Tritt bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0–15 Jahren auf, die oft auch Asthma oder Heuschnupfen haben und deren Familie an Allergien leidet.
  • Juckender Hautausschlag, der oft im Gesicht, am Hals und am Oberkörper, an den Ellbogen und in den Kniekehlen auftritt.

Kinderekzem (atopisches Ekzem)

Kinderekzem (atopisches Ekzem)

  • Tritt am häufigsten bei jungen Erwachsenen auf.
  • Abschuppendes, chronisches Ekzem, das Hautbereiche mit einer hohen Dichte an Talgdrüsen befällt.
  • Bei Säuglingen treten seborrhoische Ekzeme auf der Kopfhaut, in Hautfalten und im Windelbereich auf.
  • Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten die Ekzeme an den Nasenflügeln, entlang der Wimpern, in den Augenbrauen, auf der Kopfhaut und am Haaransatz entlang, in den Gehörgängen und hinter den Ohren, auf der Vorderseite der Brust und zwischen den Schulterblättern auf.
  • Ältere Patienten haben meistens einen scharf abgegrenzten Hautausschlag in Hautfalten.

Seborrhoisches Ekzem

Seborrhoisches Ekzem

  • Tritt besonders häufig bei Jugendlichen auf.
  • Die Ursache ist unbekannt, aber multifaktoriell; Vererbung ist ein wichtiger Faktor.
  • Akne tritt vor allem im Gesicht und am Oberkörper auf.

Pickel (Akne)

Akne (Pickel)

  • Die Krankheit tritt im Alter von 30–50 Jahren auf und kommt bei Frauen am häufigsten vor.
  • Der Ausschlag beschränkt sich auf die Wangen, die Nase und das Kinn.
  • Allmählich entwickelt sich eine permanente Rötung, deutliche kleine Blutgefäße in der Haut, vergrößerte Talgdrüsen, Knospen und eitergefüllte Bläschen mit einer unberührten Zone rund um den Mund und die Augen.

Rosazea

Rosazea

  • Der Ausschlag rund um den Mund oder um die Augen tritt bei jungen Frauen auf.
  • Der Ausschlag rund um den Mund ist oft symmetrisch und rötlich und hebt sich leicht von der Haut ab. Er kann seltener aus eiterhaltigen Bläschen bestehen oder leicht abschuppend sein.

Periorale Dermatitis

Periorale Dermatitis

  • Sonnengeschädigte Haut
  • Kleine Flecken, die leicht rot sind, evtl. gelblich und schuppig. Die Pigmentierung kann mäßig erhöht sein, und die Oberfläche ist rau und etwas empfindlich. Körperteile, die oft der Sonne ausgesetzt waren, sind besonders betroffen.

Solare Keratose (aktinische Keratose)

Solare Keratose (aktinische Keratose)

  • Kommt am häufigsten im Gesicht vor, da sich ein Hautkarzinom oft an Orten mit großer „Hautabnutzung” (Sonne, Wetter und Wind) entwickelt.
  • Die Geschwüre werden am häufigsten durch ein Hautkarzinom der Kategorie Basaliom  oder Plattenepithelkarzinom  verursacht.
  • Sie gehören zu den weniger aggressiven Karzinomen, d. h. dass sie nicht so gefährlich sind wie andere Krebserkrankungen.

Hautkarzinom (Hautkrebs)

Basaliom

Plattenepithelkarzinom

Seltene Ursachen

  • Bei Muttermalen, die sich während eines kurzen Zeitraums verändert haben, sich anormal entwickeln und eventuell bluten, kann es sich um ein malignes Melanom handeln.

Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) 

Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)

  • Die Erkrankung wird durch einen Fehler im Körperabbau der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) verursacht, der eine Ansammlung von Porphyrinen in der Haut bewirkt.
  • Porphyrine reizen die Haut und bewirken die Bildung von Hautblasen. Strahlungsenergie (z. B. Sonnenlicht) verschlimmert oft den Zustand; daher sind Gesicht und Hände die häufigsten Lokalisationen für den Ausschlag.

Porphyria cutanea tarda

Porphyria cutanea tarda

  • 90 % der Betroffenen sind Frauen.
  • Gutartiges Hautleiden, das sich als rote, scharf begrenzte, abschuppende Flecken zeigt.
  • Die Erkrankung kann durch Sonnenexposition entstehen oder sich durch sie verschlimmern.
  • Die Hautveränderungen treten häufig im Gesicht auf, und die Heilung kann mit Narbenbildung und Pigmentveränderungen einhergehen.

Diskoider Lupus erythematodes

Diskoider Lupus erythematodes

  • Tritt am häufigsten bei Frauen jüngeren und mittleren Alters auf.
  • Die Symptome sind oft unspezifisch und vielfältig wie Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Hautausschlag im Gesicht („Schmetterlingsflechte”), Fieber, Müdigkeit und psychische Symptome.

Systemischer Lupus erythematodes (SLE)

Schmetterlingsflechte, systemischer Lupus erythematodes

Wann wird ein Arztbesuch empfohlen?

  • Bei einem akut entstandenen und lästigen Hautausschlag im Gesicht wird ein Arztbesuch empfohlen.
  • Ein lang anhaltender Hautausschlag sollte ärztlich untersucht werden.

Was geschieht bei der ärztlichen Kontrolle?

Anamnese

Die Ärzte können Ihnen folgende Fragen stellen:

  • Seit wann haben Sie Ausschlag?
  • Bei lang anhaltenden Beschwerden: ist der Ausschlag permanent da oder kommt und geht er?
  • Haben Sie andere bekannte Hauterkrankungen?
  • Haben Sie oder hatten Sie kürzlich eine (Virus-)Infektion?
  • Kann der Ausschlag durch Sonneneinstrahlung ausgelöst worden sein?
  • Nehmen Sie Medikamente?
  • Haben Sie andere Erkrankungen?

Ärztliche Untersuchung

  • Der Arzt wird den Ausschlag untersuchen, nach anderen Lokalisationen als dem Gesicht suchen und prüfen, ob möglicherweise eine Grunderkrankung vorliegen kann.

Andere Untersuchungen

  • Sind oft nicht notwendig, aber bei dem Verdacht auf eine allgemeine Grunderkrankung können umfangreichere Untersuchungen mit Blutproben durchgeführt werden.

Überweisung an Spezialisten oder in ein Krankenhaus

  • Hausärzte behandeln die meisten Fälle, aber bei Unsicherheit über die Diagnose oder bei mangelnder Wirksamkeit der Behandlung werden Sie an eine dermatologische Fachärztin überwiesen.

Autoren

  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden

Quellen

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Hautausschlag im Gesicht. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

  1. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). ICD-10-GM Version 2023, Stand 16.09.2022. www.dimdi.de 
  2. Altmeyer P, Bacharach-Buhles M. Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. Erythema infectiosum. Zuletzt aktualisiert am 12.06.2022. www.enzyklopaedie-dermatologie.de 
  3. Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Viruskrankheiten / Gesellschaft für Virologie. Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. S2k-Leitlinie. AWMF-Leitlinie Nr 0093/001, Stand 2021. www.awmf.org 
  4. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte: Masern. Stand 23.07.2021 www.rki.de 
  5. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber: Röteln. Stand 05.08.2021 www.rki.de 
  6. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte: Streptococcus pyogenes-Infektionen, Paratyphus. Stand: 02.05.2018. www.rki.de 
  7. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber: Windpocken. Stand: 01.08.2017 www.rki.de 
  8. Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). Skabies, Diagnostik und Therapie. AWMF-Leitlinie Nr. 013-052. S1, Stand 2016 (abgelaufen) www.awmf.org 
  9. Robert Koch-Institut Berlin. Infektionskrankheiten. Herpes simplex. Stand: 15.08.2016. www.rki.de 
  10. Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Kontaktekzem. AWMF-Leitlinie Nr. 013-055. S1, Stand 2021. www.awmf.org 
  11. Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Neurodermitis. AWMF-Leitlinie Nr. 013-027. Stand 2015 (abgelaufen). www.awmf.org 
  12. Altmeyer P. Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. Akne. Springer 2017. www.enzyklopaedie-dermatologie.de 
  13. Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Rosazea. AWMF-Leitlinie Nr. 013-065. S2k, Stand 2022. www.awmf.org 
  14. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. Systemischer Lupus erythematodes. AWMF-Leitlinie Nr. 027 - 061. Stand 2013 (abgelaufen, online nicht mehr verfügbar). www.awmf.org 
  15. Altmeyer P, Bacharach-Buhles M. Die Online Enzyklopädie der Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Umweltmedizin. Chloasma. springer 2017. Zuletzt aktualisiert am 18.08.2022. www.enzyklopaedie-dermatologie.de