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Enterokokken-Infektionen

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Definition:
Enterokokken gehören zur normalen Darmflora, können bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem jedoch eine Endokarditis, Harnwegsinfektionen und postoperative Wundinfektionen auslösen. Problematisch sind Antbiotika-resistente Enterokokken, vor allem Vancomycin-resistente Enterkokokken (VRE).
Häufigkeit:
Ansteckung und Erkrankung treten häufig in stationären Einrichtungen auf; außerhalb nur in Ausnahmefällen. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern in Europa mit vergleichsweise hohen Raten an Vancomycin-resistenten Enterokokken.
Symptome:
Verdacht bei Bakteriämie, Harnwegsinfektion oder postoperativer Wundinfektion bei Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Befunde:
Mögliches klinisches Bild – je nach Manifestation: Fieber bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, Harnwegsinfektion, postoperative Wundinfektion.
Diagnostik:
Stuhlprobe, Abstriche, Blut- und Urinkultur. Das Nationale Referenzzentrum für Staphylo- und Enterokokken sammelt und bewertet entsprechende Proben.
Therapie:
Typisierung und Resistenzbestimmung, dann Antibiotikatherapie bei entsprechendem klinischem Bild. Bei immunkompetenten Personen selten indiziert.
  • Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU). S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 043-044, Stand 2017 (abgelaufen). register.awmf.org 
  1. Robert Koch-Institut. Hygienemaßnahmen zur Prävention der Infektion durch Enterokokken mit speziellen Antibiotikaresistenzen. Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut. Bundesgesundheitsbl 2018 · 61:1310–1361. www.rki.de  
  2. Murray BE, Miller WR. Treatment of enterococcal infections. UptoDate, last updated: Aug 25, 2022. Letzter Zugriff 5.8.23. www.uptodate.com  
  3. Vehreschild M, Lemmen S, Fätkenheuer G. Vancomycinresistente Enterokokken (VRE): Ein Grund zur Isolierung? Dtsch Arztebl 2018; 115(27-28): [14]; DOI: 10.3238/PersInfek.2018.07.09.004 www.aerzteblatt.de  
  4. Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU). S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. AWMF-Leitlinie Nr. 043-044, Stand 2017. register.awmf.org  
  5. Fischer MA, Bender JK, Kriebel N, Weber RE, Wohlfarth E, Maechler F, Noll I, Abu Sin M, Werner G. Eigenschaften, Häufigkeit und Verbreitung von Vancomycin-resistenten Enterokokken in Deutschland – Update. Epid Bull 2023;28:3-17. www.rki.de  
  6. RKI. Nationales Referenzzentrum (NRZ) für Staphylokokken und Enterokokken. Stand 2015. www.rki.de  
  7. Robert Koch-Institut (RKI). Infektions- und Krankenhaushygiene, Stand 2018. www.rki.de  
  • Franziska Jorda, Dr. med, Fachärztin für Allgemeinmedizin und für Viszeralchirurgie, Kaufbeuren