Tollwut
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Definition:
Fast immer tödliche Viruserkrankung, die durch Tierbisse oder Kontakt von Wunden/Schleimhäuten mit infektiösem Material übertragen wird und das Zentralnervensystem angreift.
Häufigkeit:
Weltweit häufig; in Deutschland sehr selten.
Symptome:
Schmerzen in und um die Bissstelle und einem unspezifischen Krankheitsgefühl, manchmal Fieber. Unruhe, Hydrophobie und Angstattacken.
Befunde:
Motorische Unruhe, Aggressivität, Hyperventilation, vermehrter Speichelfluss und Krampfanfälle, Schluckstörungen. Paresen und Koma.
Diagnostik:
Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel klinisch und anhand der spezifischen Anamnese.
Therapie:
Zur Behandlung nach dem Biss eines möglicherweise tollwütigen Tiers sollte die Wunde gründlich mit Wasser, Seife und Alkohol ausgewaschen werden. Eine Postexpositionsimpfung und ggf. die Gabe von humanspezifischem Tollwut-Immunglobulin sollten so schnell wie möglich erfolgen.
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- Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
- Monika Lenz, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Neustadt am Rübenberge
Frühere Autor*innen
- Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok(NEL, https://legehandboka.no/).