
Asthma
Zusammenfassung
- Definition:Asthma ist eine chronisch entzündliche Atemwegserkrankung mit bronchialer Hyperreagibilität und reversibler Atemwegsobstruktion, die zu episodenartigen respiratorischen Symptomen führt.
- Häufigkeit:Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen mit einer Lebenszeitprävalenz von 10 % in Deutschland.
- Symptome:Variable, episodenartig und oft nachts auftretende Symptome: Atemnot, Husten, Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche (Giemen). Anfallsartige Beschwerden oft im Zusammenhang mit Auslösern (z. B. Allergene, Atemwegsinfekte, körperliche Belastung).
- Befunde:Im beschwerdefreien Intervall möglicherweise unauffällig. Zeichen der Atemwegsobstruktion: verlängertes Exspirium, trockene Nebengeräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen), Tachypnoe, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur. Bei schwerer Obstruktion: Erschöpfung, Zyanose, fehlendes Atemgeräusch („stille Lunge“).
- Diagnostik:Anamnese und klinische Untersuchung. Lungenfunktionsdiagnostik Nachweis einer (partiell) reversiblen Atemwegsobstruktion (Spirometrie mit Reversibilitäts- und ggfs. Provokationstest).
- Therapie:Medikamentöse Stufentherapie abhängig von der Asthmakontrolle. Kombination aus Bedarfsmedikamenten („Reliever") und Langzeittherapeutika („Controller"). Weitere nichtmedikamentöse Maßnahmen umfassen u. a. Patientenschulung, Allergenkarenz und (Atem-)Physiotherapie.
Allgemeine Informationen
Definition
- Asthma ist eine heterogene, chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch bronchiale Hyperreagibilität und variable Atemwegsobstruktion zu respiratorischen Symptomen führt.2-4
- Man unterscheidet grundsätzlich folgende Formen:2
- allergisches (extrinsisches) Asthma
- Auslöser sind spezifische Allergene.
- Assoziation mit anderen allergischen/atopischen Erkrankungen
- nichtallergisches (intrinsisches) Asthma
- Auslöser sind z. B. Infektionen der Atemwege oder Medikamentenintoleranz (häufig ASS oder NSAR)
- weitere Phänotypen
- z. B. eosinophiles Asthma oder Cough Variant Asthma.
- allergisches (extrinsisches) Asthma
- Die Atemwegsobstruktion bei Asthma basiert in erster Linie auf folgenden Vorgängen:4
- Konstriktion der glatten Bronchialmuskulatur
- Ödem der Schleimhäute in den Atemwegen
- Umbau der Atemwegswände („Remodeling“)
- Sekretansammlung.
- Verschiedene Auslöser können bei bronchialer Hyperreagibilität zu einer Bronchokonstriktion führen:
- Bei akuten Asthmaanfällen bzw. Exazerbationen kommt es zu einer temporären Verschlechterung der Symptomatik und Lungenfunktion.
- Die Ausprägung ist sehr variabel und reicht von leichten bis zu potenziell lebensbedrohlichen Verläufen.
- Die Diagnose des Asthmas ist im Wesentlichen eine klinische, auf Basis der Symptome mit Nachweis einer variablen Atemwegsobstruktion bzw. bronchialen Hyperreagibilität.
- Die Behandlung erfolgt als medikamentöse Stufentherapie und richtet sich nach dem Grad der Asthmakontrolle unter der jeweiligen Behandlung.
- Auch Patientenschulung und Einweisung in Inhalationstechniken sind essenzieller Bestandteil der Therapie.
- Für Asthma existieren eine Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) und eine Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL), die 2020 aktualisiert wurde.2,4
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