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E.-coli-Enteritis

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Definition:
Enteritis aufgrund einer Infektion mit enteropathogenen E.-coli-Bakterien: EHEC, EIEC, EPEC, ETEC, EAEC. In Europa ist vor allem EHEC relevant. Andere E. coli kommen eher bei Einwohner*innen in Ländern mit schlechteren Hygienestandards und bei Reisenden vor.
Häufigkeit:
EHEC: zwischen 1.000–2.000 gemeldete Fälle pro Jahr, sporadische Ausbrüche mit höheren Patientenzahlen.
Symptome:
Diarrhö-Erkrankungen meist leicht verlaufend und selbstlimitierend, manchmal mit Fieber und geschwächtem Allgemeinzustand. Blutige Diarrhö und Entwicklung eines hämolytisch-urämischen Syndroms als seltene schwere Verlaufsformen.
Befunde:
In leichten Fälle keine spezifischen klinischen Befunde. In schwereren Fällen geschwächter Allgemeinzustand, Fieber und Dehydrierung.
Diagnostik:
Stuhlprobe zum Nachweis von E.-coli-Bakterien oder anderen enteropathogenen Bakterien. PCR zum Nachweis des Shigatoxins (EHEC).
Therapie:
Symptomatische Behandlung, evtl. intravenöse Flüssigkeitsbehandlung. Antibiotika in der Regel kontraindiziert. Hygienemaßnahmen zur Prävention. Der Cholera-Impfstoff zur Prävention der Reisediarrhö (ETEC) ist begrenzt wirksam, in Deutschland jedoch nicht zugelassen.
  • Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN). Hämolytisch-Urämisches Syndrom im Kindesalter. AWMF-Leitlinie Nr. 166-002. S2k, Stand 2022. www.awmf.org 
  1. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Gastrointestinale Infektionen und Morbus Whipple, AWMF-Leitlinie Nr. 021-024, S2k, Stand 2015 (abgelaufen). www.awmf.org  
  2. Robert Koch-Institut (RKI). Enterohämorrhagische E. coli (EHEC, STEC, VTEC)/Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS). Stand 2017. www.rki.de  
  3. Robert Koch-Institut: Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020. www.rki.de  
  4. Robert Koch-Institut. Abschließende Darstellung und Bewertung der epidemiologischen Erkenntnisse im EHEC O104:H4 Ausbruch Deutschland 2011. Berlin, Robert Koch Institut 2011. edoc.rki.de  
  5. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte: EHEC-Erkrankung, Stand 2015. www.rki.de  
  6. Ehrenpreis ED. Foodborn E. coli Infection. BMJ Best PRactice, last updated Aug 11, 2021. bestpractice.bmj.com  
  7. Pakbin B, Brück WM, Rossen JWA. Virulence Factors of Enteric Pathogenic Escherichia coli: A Review. Int J Mol Sci. 2021 Sep 14;22(18):9922. www.ncbi.nlm.nih.gov  
  8. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber EHEC-Erkrankungen, letzte Aktualisierung 11/2019. www.rki.de  
  9. Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN). Hämolytisch-Urämisches Syndrom im Kindesalter. AWMF-Leitlinie Nr. 166-002. S2k. Stand 2022. www.awmf.org  
  10. Bundesinstitut für Risikobewertung. EHEC - Enterohämorrhagische Escherichia coli. Stand 2019. www.bfr.bund.de  
  11. Clark WF, Sontrop JM, Macnab JJ, et al. Long term risk of hypertension, renal impairment, and cardiovascular disease after gastroenteritis from drinking water contaminated with Escherichia coli O157:H7: a prospective cohort study. BMJ 2010; 341: c6020. www.bmj.com  
  • Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Kaufbeuren
  • Caroline Beier, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hamburg