E.-coli-Enteritis
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Definition:
Enteritis aufgrund einer Infektion mit enteropathogenen E.-coli-Bakterien: EHEC, EIEC, EPEC, ETEC, EAEC. In Europa ist vor allem EHEC relevant. Andere E. coli kommen eher bei Einwohner*innen in Ländern mit schlechteren Hygienestandards und bei Reisenden vor.
Häufigkeit:
EHEC: zwischen 1.000–2.000 gemeldete Fälle pro Jahr, sporadische Ausbrüche mit höheren Patientenzahlen.
Symptome:
Diarrhö-Erkrankungen meist leicht verlaufend und selbstlimitierend, manchmal mit Fieber und geschwächtem Allgemeinzustand. Blutige Diarrhö und Entwicklung eines hämolytisch-urämischen Syndroms als seltene schwere Verlaufsformen.
Befunde:
In leichten Fälle keine spezifischen klinischen Befunde. In schwereren Fällen geschwächter Allgemeinzustand, Fieber und Dehydrierung.
Diagnostik:
Stuhlprobe zum Nachweis von E.-coli-Bakterien oder anderen enteropathogenen Bakterien. PCR zum Nachweis des Shigatoxins (EHEC).
Therapie:
Symptomatische Behandlung, evtl. intravenöse Flüssigkeitsbehandlung. Antibiotika in der Regel kontraindiziert. Hygienemaßnahmen zur Prävention. Der Cholera-Impfstoff zur Prävention der Reisediarrhö (ETEC) ist begrenzt wirksam, in Deutschland jedoch nicht zugelassen.
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- Franziska Jorda, Dr. med., Fachärztin für Viszeralchirurgie, Ärztin in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Kaufbeuren
- Caroline Beier, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hamburg