Laktoseintoleranz
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Definition:
Das Enzym Laktase wird in der Schleimhaut des Dünndarms nicht oder nur gering produziert. Eine primäre Intoleranz ist genetisch bedingt. Eine sekundäre Intoleranz kann bei einer unbehandelten Zöliakie (Sprue) oder anderen Dünndarmerkrankungen auftreten.
Häufigkeit:
In Deutschland liegt die Prävalenz bei 15—20 %.
Symptome:
Bauchkrämpfe, Völlegefühl. Bei einigen Betroffenen können teilweise Meteorismus, starke Bauchschmerzen oder Diarrhö auftreten.
Befunde:
Klinisch tritt ein geblähtes Abdomen auf, tympanischer Klopfschall, lebhafte Darmgeräusche.
Diagnostik:
Mit einem Gentest kann die angeborene Laktoseintoleranz nachgewiesen werden. Mit Funktionstests (Laktosetoleranztest, Atemgastest) können andere Formen der Intoleranz nachgewiesen werden.
Therapie:
Laktosehaltige Lebensmittel sollten vermieden oder reduziert werden. Einnahme von Laktase bei Bedarf.
- BMJ BestPractice. Lactase deficiency. Stand Juni 2022. Letzter Zugriff am 20.07.2022. bestpractice.bmj.com
- Misselwitz B, Butter M, Verbeke K, Fox MR. Update on lactose malabsorption and intolerance: pathogenesis, diagnosis and clinical management. Gut. 2019 Nov;68(11):2080-2091. doi: 10.1136/gutjnl-2019-318404. Epub 2019 Aug 19. PMID: 31427404; PMCID: PMC6839734. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Raithel M, Weidenhiller M, Hagel AFK, Hetterich U, Neurath MF, Konturek PC. Kohlenhydratmalassimilation häufig vorkommender Mono- und Disaccharide - Abgestuftes diagnostisches Vorgehen und Differenzialdiagnosen. Dtsch Ärztebl Int 2013; 110: 775-82. www.aerzteblatt.de
- Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München