
Lumbale Bandscheibenschäden mit Radikulopathie
Zusammenfassung
- Definition:Lumbaler Bandscheibenvorfall mit Radikulopathie (z. B. Ischialgie).
- Häufigkeit:Die Prävalenz symptomatischer Bandscheibenvorfälle im Bereich der Lendenwirbelsäule beträgt etwa 0,2–0,5 %.
- Symptome:Zunächst treten meist nach akuter Belastung Schmerzen des unteren Rückens auf. Ausstrahlende Schmerzen oder Symptome einer Radikulopathie zeigen sich in der Regel erst nach einer gewissen Zeit.
- Befunde:Die klinische Untersuchung kann ein positives Lasègue-Zeichen sowie Änderungen der Sensibilität, Muskelkraft oder Reflexe ergeben, die auf die betroffene Nervenwurzel schließen lassen.
- Diagnostik:Je nach Verlauf ist ggf. eine CT oder MRT indiziert (höchste Sensitivität).
- Therapie:Die Therapie erfolgt vorzugsweise konservativ. Eine Operation erzielt langfristig keine besseren Ergebnisse als die konservative Therapie.
Allgemeine Informationen
Definition
- Bandscheibenschäden im Bereich der Lendenwirbelsäule mit Beteiligung von Nervenwurzeln, z. B. des Ischiasnervs
- Häufig werden folgende Arten von Bandscheibenschäden unterschieden:
- Bandscheibenprotrusion (Bandscheibenvorwölbung): Das Ligamentum longitudinale posterius ist intakt.
- Bandscheibenprolaps (Bandscheibenvorfall): Das Ligamentum longitudinale posterius ist perforiert.
- Bei einem medialen Bandscheibenvorfall kommt es zu einem Austritt von Bandscheibengewebe in die Mitte des Wirbelsäulenkanals, bei einem lateralen Bandscheibenvorfall tritt das Bandscheibengewebe zur Seite aus.
- Bandscheibenprotrusion
- Wird häufig diagnostiziert, wenn der Faserring der Bandscheibe (Anulus fibrosus) nicht durchgerissen ist.
- Ischialgie (Ischiassyndrom)
- Schmerzzustände im Versorgungsbereich des Nervus ischiadicus (Dermatome L5 und S1)
- Wenn das Dermatom L4 betroffen ist, spricht man vom L4-Syndrom.
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