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Fraktur des Beckens

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Definition:
Bruch des knöchernen Beckens, das aus Os ischium, Os ilium, Os pubis, Sakrum und Os coccygis besteht.
Häufigkeit:
Generell eher seltene Fraktur, jedoch gehäuft bei polytraumatisierten und geriatrischen Patient*innen.
Symptome:
Schmerzen, Schwellung und Hämatom im Beckenbereich. Bei geriatrischen Patient*innen meist niedrigenergetisches Trauma, z. B. Stolpersturz. Bei jungen Patient*innen oft Hochrasanztrauma, z. B. Verkehrsunfall oder Sturz aus großer Höhe.
Untersuchung:
Überprüfung der Stabilität des Beckens durch vorsichtige manuelle Kompression. Untersuchung auf Begleitverletzungen: Blutungen aus Urethra, Rektum, Vagina; Sonografie des Abdomens; Überprüfung pDMS.
Diagnostik:
Röntgen Beckenübersicht und/oder CT zum Frakturnachweis.
Therapie:
In Akutphase Sicherung der Vitalfunktionen und mechanische Kompression des Beckens. Bei stabilen Frakturen meist konservatives Vorgehen mit Analgesie und physiotherapeutisch assistierter Teilbelastung. Bei instabilen Frakturen frühzeitige operative Stabilisierung durch verschiedene Osteosyntheseverfahren.
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  • Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Münster

Frühere Autor*innen

  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok(NEL, https://legehandboka.no/).