
Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS, Morbus Sudeck, Kausalgie)
Zusammenfassung
- Definition:Eine Störung in einer Körperregion, am häufigsten distal in einer Extremität, gekennzeichnet durch Schmerzen, Schwellungen, eine eingeschränkte Beweglichkeit, vasomotorische Instabilität, Hautveränderungen und stellenweise Knochendemineralisierung.
- Häufigkeit:Keine seltene Erkrankung, deutlich häufiger bei Frauen und bei Personen über 50 Jahren.
- Symptome:Die Erkrankung beginnt in der Regel nach einer Fraktur, einer Verletzung des Weichgewebes oder einer Operationen.
- Befunde:Es kann eine Verfärbung der Haut auftreten, ebenfalls eine veränderte Hauttemperatur, Ödeme, eingeschränkte Mobilität und Kraft, Tremor und Hyperhidrose und verändertes Wachstum von Haaren und Nägeln, evtl. neurologische Ausfälle.
- Diagnostik:Keine Tests von spezifischem diagnostischem Wert.
- Therapie:Eine breite Palette von Behandlungsmaßnahmen sind möglich: medikamentöse Therapie, Physiotherapie, Blockaden, evtl. Sympathektomie.
Allgemeine Informationen
Definition
- Das komplexe regionale Schmerzsyndrom – „Complex Regional Pain Syndrome“ (CRPS) Typ I – oder sympathische Reflexdystrophie, zuvor lediglich Reflexdystrophie, Morbus Sudeck bzw. Kausalgie genannt1, ist eine klinische Diagnose, gekennzeichnet durch Folgendes:
- Ein Syndrom, das nach einem ersten Trauma aufgetreten ist.
- spontane Schmerzen oder Allodynie/Hyperalgesie ohne Beschränkung auf den Bereich eines einzigen peripheren Nervs und unverhältnismäßig in Bezug auf das Anfangsereignis
- Ödeme, anomaler Blutfluss in der Haut oder anomale sudomotorische Aktivität im schmerzhaften Bereich nach dem ersten Trauma
- Die Diagnose wird bei der Anwesenheit anderer Erkrankungen, die das Ausmaß der Schmerzen und der Funktionsstörungen erklären können, ausgeschlossen.
- Schmerz ist das vorherrschende Symptom, doch es können auch Ödeme, eingeschränkte Beweglichkeit, Veränderungen der Sensibilität und trophische Veränderungen der Extremitäten vorliegen.
- Für das CRPS vom Typ 1 (ohne Nervenschädigung) wird häufig noch die ältere Bezeichung „Morbus Sudeck“ verwendet. Der Typ 2 (nach Nervenschädigung) wird auch als „Kausalgie“ bezeichnet.
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