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Gebrauchsanweisung für unsere Leitlinienkästen

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Immer wieder bekomme ich Zuschriften von Leser*innen, die Feedbacks und Änderungswünsche zu unseren blauen Leitlinienkästen haben. Deshalb möchte ich noch einmal erklären, was in den Leitlinienkästen steht: Bei der Erstellung unserer Artikel verwenden und zitieren wir unter anderem aktuelle und für das Thema relevante Leitlinien der AWMF . Dazu gehören natürlich auch die Leitlinien der DEGAM . Da die Leitlinientexte oft seitenlang sind und nicht gerade zum Durchlesen einladen, fassen wir besonders praxisrelevante Leitlinieninhalte für Sie zusammen. Das heißt, wir übernehmen wörtliche oder in Stichpunkte umformulierte Zitate aus den Original-Leitlinientexten und fügen Sie in unseren blauen Leitlinienkästen ein. Dabei ändern wir nichts an den Inhalten und geben nur die Aussagen der Leitlinien wieder, für die die jeweiligen Leitlinienautor*innen verantwortlich sind.

In der Überschrift unserer Leitlinienkästen steht immer der Kurztitel oder der Abschnitt der zitierten Leitlinie, der im Kasten darunter dargestellt wird. Wenn Sie mit der Maus auf die hochgestellte Referenzziffer klicken, können Sie den Titel und die vollständige Referenz der Leitlinie sehen und direkt dem Link zum Originaltext folgen.

In unserem neu revidierten Artikel Psoriasis wird die aktuelle AWMF-Leitlinie Therapie der Psoriasis vulgaris  berücksichtigt. So sind beispielsweise allgemeine Hinweise zur leitliniengerechten Therapie in einem Leitlinienkasten oberhalb der konkreten Therapiehinweise zusammengefasst. Unterhalb des Kastens werden dann Therapieempfehlungen detailliert dargestellt, dabei dient die Leitlinie als Hauptquelle.

Selbstverständlich können wir nicht immer alle Leitlinienempfehlungen unkritisch übernehmen. Leitlinien von spezialistischen Fachgesellschaften, die beispielsweise ohne Beteiligung der DEGAM entstanden sind, richten sich häufig an Spezialist*innen in der stationären Versorgung. Sie bilden die Realität in der Hausarztpraxis nicht ab und sind deswegen nicht für hausärztliches Arbeiten geeignet. Hier versuchen wir, nur praxisrelevante Informationen zu verwenden oder Leitlinieninhalte kritisch darzustellen. Hierzu fügen wir kursive „Anmerkungen der Redaktion“ auch in Leitlinienkästen ein, ohne jedoch die Leitlinieninhalte selbst zu verändern.

Ein großes Problem sind Interessenkonflikte bei Leitlinienautor*innen mancher Fachgesellschaften. Die Leitlinien der ESC  (European Society of Cardiology) werden in der Regel von Autor*innen verfasst, die zahlreiche Interessenkonflikte mit der Pharmaindustrie und Medizingeräteherstellern angeben. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie übernimmt in der Regel diese Leitlinien unverändert für die Patientenversorgung in Deutschland. Die DEGAM sieht das berechtigterweise kritisch und widerspricht in ihren Leitlinienempfehlungen häufig denen der ESC. Wir stellen solche widersprechenden Leitlinien einander gegenüber und beziehen Stellung. Bei solch strittigen Themen holen wir uns Unterstützung durch Leitlinienautor*innen der DEGAM, die den betreffenden Artikel für uns revidieren, beispielsweise den Artikel Hyperlipidämie.

Auch unterschiedliche fachliche Einschätzungen der verschiedenen Fachgesellschaften können zu einander widersprechenden Empfehlungen führen. Wie wir bei Deximed Widersprüche in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie  und der DEGAM  darstellen, können Sie im Artikel Schlaganfall und TIA nachlesen. Oft sind in Leitlinien keine konkreten Handlungsempfehlungen oder Dosisangaben zu finden. Hier ergänzen wir die fehlenden Informationen auf der Basis anderer Quellen, meist unterhalb des Leitlinienkastens.

Wenn Sie also Inhalte unserer Leitlinienkästen kritisch sehen und mir dazu ein Feedback schicken, bedenken Sie bitte, dass die Aussagen in den blauen Kästen nicht von unserer Redaktion stammen. Die Kästen geben Leitlinieninhalte wieder, die wir nicht einfach so ändern können. Haben Sie aber einen Vorschlag zu einer Anmerkung in Bezug auf die Leitlinie oder vermissen Sie konkretere Informationen, wenden Sie sich bitte wie immer an mich.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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