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Orthopädie und Traumatologie in der Hausarztpraxis – neue und überarbeitete Artikel

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Orthopädische Fragestellungen sind sehr häufig in der hausärztlichen Praxis. Damit müssen wir klarkommen, obwohl ein Weiterbildungsabschnitt in diesem Fachgebiet nicht verpflichtend zur Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin gehört. Die meisten von uns haben ihr orthopädisches Wissen durch Learning by Doing und evtl. in Fortbildungen, Kursen oder im Rahmen einer Zusatzweiterbildung Manuelle Medizin erworben. Zum zusätzlichen Nachschlagen haben wir einige unserer Artikel zu orthopädischen und traumatologischen Themen neu überarbeitet oder ganz neu geschrieben.

Rückenschmerzen sind einer der häufigsten Konsultationsgründe in der Hausarztpraxis. Die Lebenszeitprävalenz beträgt 80 %. Kreuzschmerz ist die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und Rehabilitation. Wir haben unseren Symptomartikel Rückenschmerzen neu überarbeitet und dabei deutlich gestrafft. Hier finden Sie wichtige diagnostische Überlegungen, Differenzialdiagnosen bei Rückenschmerzen und, wie gewohnt, eine Tabelle mit Red Flags. Die klinischen Artikel Akute Rückenschmerzen und Chronische Rückenschmerzen haben wir ebenfalls revidiert, gekürzt und übersichtlicher gestaltet. Inhaltlich stützen sich alle drei Artikel zu Rückenschmerzen, in Ermangelung einer neuen Leitlinie, auf die inzwischen abgelaufene NVL Kreuzschmerz  von 2017. An den Aussagen und Empfehlungen der Artikel hat sich deshalb nichts Wesentliches geändert.

Eine Plantarfasziitis ist der häufigste Grund für Fersenschmerzen in der Praxis. Da ca. 50 % der Betroffenen mit einer Plantarfasziitis an einem Fersensporn leiden und dieses Problem daher relativ häufig vorkommt, haben wir einen ganz neuen Artikel zum Thema Fersensporn geschrieben. Darin werden unter anderem verschiedene Vorgehensweisen in der überwiegend konservativen Therapie dargestellt. Weitaus seltener, aber deutlich gefährlicher ist die Spondylodiszitis. Für diese Erkrankung, die unter anderem alte und multimorbide Patient*innen betrifft, haben wir ebenfalls einen ganz neuen Artikel erstellt.

Auch im Bereich der Kinderorthopädie haben wir Artikel zu häufigen Themen revidiert. Innengang („toeing in“) ist bei Kindern ein sehr häufiges und meist harmloses Phänomen. Wir haben unseren Artikel Tibiatorsion – Beinfehlstellungen im Kindes- und Jugendalter komplett umgeschrieben. Wichtig zu wissen ist, dass bei der medialen Tibiatorsion, der häufigsten Ursache für Innengang bei Kindern, eine hohe Rückbildungstendenz mit dem Wachstum besteht und somit eine „Watch and Wait“-Strategie ausreichend ist. Auch unseren Artikel Hüftgelenksdysplasie haben wir aktualisiert und umgeschrieben und dabei die aktuelle AWMF-Leitlinie Hüftdysplasie  berücksichtigt. Dieses Problem spielt in der Hausarztpraxis eine untergeordnete Rolle, da die Diagnose normalerweise beim Ultraschallscreening im Rahmen der U2 bzw. U3 gestellt wird. Eine nicht erkannte Hüftdysplasie kann allerdings bei Erwachsenen vorkommen, die beispielsweise vor Einführung des Ultraschallscreenings 1996 geboren sind.

Unsere Artikel zu den drei häufigsten Frakturen haben wir ebenfalls grundlegend überarbeitet. Die häufigste Fraktur des Menschen überhaupt ist die distale Radiusfraktur. Dazu gibt es eine aktuelle AWMF-Leitlinie , die wir berücksichtigt haben. Platz zwei der häufigsten Frakturen des Menschen belegt die Klavikulafraktur. Diesen Text haben wir bereits vor einigen Monaten bearbeitet. Auf Platz drei liegt die aktuell revidierte proximale Humerusfraktur. Bei diesen Frakturen ist die Aufgabe von Hausärzt*innen in erster Linie die primäre Diagnose und die Ein- bzw. Überweisung sowie die Nachsorge nach Abschluss der Behandlung in der Klinik oder in der unfallchirurgischen Praxis. Bei der proximalen Humerusfraktur kann die konservative Therapie hausärztlich unterstützt und koordiniert werden.

Orthopädie und Unfallchirurgie sind Bereiche, bei denen viele Kolleg*innen nicht über große klinische Erfahrung verfügen, deswegen ist es wichtig, zu wissen, dass die wesentlichen Informationen bei Deximed nachgeschlagen werden können.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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