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Neue Einblicke – neue Endoskopie-Bilder

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Endoskopieren ist keine hausärztliche Tätigkeit. Unsere Aufgabe ist, zu erkennen, wann eine Indikation zur Endoskopie besteht und dann entsprechend zu überweisen. Die Patient*innen kommen dann meist mit einem Befundbericht zurück, dem mehrere knallrote Endoskopie-Bilder anhängen. Das ist alles, was im hausärztlichen Praxisalltag in Sachen Endoskopie zu sehen ist. Da es zum Verständnis einer Erkrankung aber immer hilfreich ist, ein Bild vor Augen zu haben, haben wir zahlreiche Artikel zu gastrointestinalen Krankheitsbildern durch neue Endoskopie-Bilder ergänzt, die uns freundlicherweise durch die Immanuel Albertinen Diakonie Hamburg zur Verfügung gestellt wurden (endoskopiebilder.de ).

Die Indikationen zur Endoskopie werden beispielsweise in unseren neu überarbeiteten Artikeln Dyspepsie, Funktionelle Dyspepsie, Chronische Diarrhö, Obstipation sowie Obstipation bei Erwachsenen dargestellt. Dazu gehören Alarmsymptome (Red Flags), wie unter anderem zunehmende Beschwerden, Gewichtsverlust, Fieber, Teerstuhl, Blut im Stuhl, Hämatemesis, tastbare Resistenzen, vergrößerte Lymphknoten oder eine kurze Anamnese mit starken Beschwerden. Außerdem werden in diesen Artikeln auch die Hinweise auf funktionelle Darmbeschwerden (hier als Yellow Flags bezeichnet) erklärt, z. B. eine lange Beschwerdedauer und fehlende Progredienz.

Eindrückliche Endoskopie-Bilder des oberen Gastrointestinaltraktes haben wir in unsere aktuell revidierten Artikel Gastroösophageale Refluxkrankheit, Barrett-Ösophagus, Eosinophile Ösophagitis, Helicobacter-pylori-Infektion, Gastritis, und Ulkuskrankheit (Magen- und Duodenalgeschwüre) eingefügt. Auch die Artikel Ösophagusvarizen, Ösophaguskarzinom, Ösophagusdivertikel, Hiatushernie, Magenkarzinom und viele weitere haben wir durch ein neue Endoskopie-Bilder ergänzt. Zu unserem Artikel Achalasie konnten wir unter endoskopiebilder.de  eine anschauliche Röntgendarstellung finden.

In unseren Artikeln zu Erkrankungen des unteren Gastrointestinaltraktes haben wir ebenfalls informative Abbildungen von Endoskopie-Befunden eingefügt. Die Artikel Chronische Diarrhö und Blut im Stuhl enthalten jetzt Bilder unterschiedlicher Differenzialdiagnosen, wie z. B. chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Passende Befundbilder finden Sie jetzt unter anderem in unseren Artikeln über Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Darmischämie, Darminfektion mit Clostridioides difficile, Divertikelkrankheit, Divertikulitis und Kolorektales Karzinom.

Unsere neuen Bilder machen deutlich, was die Endoskopie kann: Sie ist eine wichtige Untersuchungsmethode, um strukturelle Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zu diagnostizieren. Es wird aber auch klar, was sie nicht kann: sogenannte funktionelle Erkrankungen darstellen. „Funktionell“ ist somit alles, was nicht makroskopisch sichtbar oder durch eine Biopsie (z. B. mikroskopische Kolitis oder Zöliakie) feststellbar ist.

Bei einem Großteil der Patient*innen mit chronischen gastrointestinalen Beschwerden, wie Sodbrennen, Dyspepsie, chronischen Bauchschmerzen, chronischer Diarrhö oder Obstipation, wird in der Endoskopie kein pathologischer Befund erhoben. Oft ist dann von einem „fehlenden organischen Korrelat“ die Rede. Betroffene fühlen sich dann häufig mit der Diagnose „Reizmagen“ oder „Reizdarm“ alleine gelassen.

Ab hier übernehmen dann in der Regel die Hausärzt*innen. Sie können diese Patient*innen auffangen und bei entsprechendem Verdacht weitere Diagnostik veranlassen, z. B. auf Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Hypo- bzw. Hyperthyreose, infektiöse Darmerkrankungen, bakterielle Fehlbesiedlung oder Pankreasinsuffizienz. So kann in einigen Fällen doch noch eine Diagnose gestellt werden, die zu für die Patient*innen hilfreichen Therapien oder Ernährungsumstellungen führt. Unsere neuen Endoskopie-Bilder sind somit als das zu sehen, was sie sind: Eindrucksvolle und informative Befunddarstellungen, die zum besseren Verständnis verschiedener Erkrankungen beitragen können, aber bei weitem nicht alles, was bei der Diagnostik in der Hausarztpraxis eine Rolle spielt.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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