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Neue Prüfungsfälle für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin

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Laut der DEGAM als wissenschaftlicher Fachgesellschaft für die Hausarztmedizin repräsentieren die Inhalte von Deximed den Facharztstandard Allgemeinmedizin. Da ist es nur folgerichtig, dass viele unserer Leser*innen Deximed für die Vorbereitung auf die Facharztprüfung Allgemeinmedizin nutzen. Für eine erste Übersicht und zum Erstellen eines Lernplans dient unser Artikel Prüfungsrelevante Inhalte für die Facharztprüfung Allgemeinmedizin. Oberhalb vieler Artikel zu relevanten Themen, z. B. Herzinfarkt, bieten wir außerdem einen ausklappbaren türkisen Kasten mit internen Links zu prüfungsrelevanten Themen im Artikel.

Seit einigen Jahren gibt es bei Deximed 78 Original-Prüfungsfälle für die Facharztprüfung, die uns von Prüfer*innen zur Verfügung gestellt wurden. Sie spiegeln die Erwartungen von Prüfer*innen an angehende Fachärzt*innen und den geplanten Prüfungsablauf wider. Unsere neuen 11 Prüfungsfälle Nr. 79–89 stammen aus Prüfungsprotokollen, die uns Leser*innen zugeschickt haben. Hier kommt eine ganz neue Perspektive ins Spiel: die der Geprüften. Es handelt sich um Gesprächsprotokolle aus dem Gedächtnis, die nach der Prüfung erstellt wurden. Darin wird häufig deutlich, dass die mündlichen Prüfungen keinen festen Regeln folgen, eher wie Gespräche verlaufen und das Thema und der Prüfungsfall erst im Verlauf erarbeitet werden.

Wir haben auf der Basis der Protokolle neue Prüfungsfälle im bewährten Deximed-Stil erstellt. Diese Fallbeispiele behandeln die folgenden Themen: Alkoholische Lebererkrankung, Multimedikation, Hepatitis, M. Bechterew, Epiglottitis, Vorhofflimmern, Typ-2-Diabetes, Fraktur des Mittelhandknochens, OSAS und arterielle Hypertonie, AV-Knoten-Reentry-Tachykardie sowie Immunthrombozytopenie nach Impfung.

In den Protokollen werden häufig die in der jeweiligen Prüfung erwarteten Antworten wiedergegeben, bzw. die Antworten, mit denen die Prüfer*innen wohl zufrieden waren. Wir haben diese Antworten, soweit vollständig und aus den vorhandenen Informationen nachvollziehbar, kursiv dargestellt. Dabei ist zu bedenken, dass sich die Fragen und Antworten oft aus dem Gesprächsverlauf ergaben und keine Standardantworten zum Auswendiglernen sind. In jeder Prüfungssituation kann bei einem ähnlichen Prüfungsfall ein unterschiedlicher Schwerpunkt gelegt werden. Betrachten Sie die genannten Antworten in den neuen Prüfungsfällen also als Hinweis darauf, was von manchen Prüfer*innen erwartet wird, aber nicht als verbindliche Lernvorgabe.

Wir verlinken aus den Prüfungsfällen wie gehabt zu den jeweiligen Krankheitsartikeln in Deximed oder auch zu weiteren Informationen, wie dem Impfkalender der STIKO. Wichtig ist, sich auf die Prüfungsthemen so vorzubereiten, dass auf der Basis der eigenen Praxis- und Berufserfahrung und des gelernten Wissens so souverän auf Fragen geantwortet werden kann, dass sich in der Prüfung ein Fachgespräch unter Kolleg*innen entwickelt. Mit einer guten Wissensbasis können auch eigene Antworten fachlich nachvollziehbar vertreten werden, z. B. mit Verweis auf Inhalte von DEGAM-Leitlinien .

Unsere Prüfungsfälle können auch von Kolleg*innen genutzt werden, die ihre Facharztprüfung schon längst hinter sich haben und ihr eigenes Wissen testen möchten. Ich habe mir auch mit der Frage, ob ich heute noch die Facharztprüfung schaffen würde, die neuen Fälle angesehen. Die meisten Prüfungsfragen fordern alltägliches Praxiswissen, das ist machbar. Aber bei der Aufforderung „alle“ oralen Antidiabetika inklusive Wirkstoffname, Handelsname, Wirkungsweise, Dosierung, Nebenwirkungen und Status als Erst-, Zweit-, oder Drittlinienmedikament auswendig aufzusagen, wäre ich sicher ins Straucheln geraten. Hier bin ich nach wie vor der Ansicht, dass gute Ärzt*innen nicht alles wissen müssen, sondern nur, wo sie alles nachlesen können. Aber dass Prüfer*innen in der Facharztprüfung die Antwort: „Das lese ich bei Bedarf in Deximed nach“ akzeptieren, ist leider wenig wahrscheinlich. Wenn angehende Fachärzt*innen in der Prüfung angeben, sich mit Deximed vorbereitet zu haben, könnten sie allerdings schon einmal einen guten Eindruck machen.

Marlies Karsch, Chefredakteurin

 

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