Respiratorische Erkrankung durch das Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19)
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Allgemeine Informationen
Anmerkung
- Derzeit gibt es in Deutschland keine für den hausärztlichen Bereich gültige Leitlinie zu COVID-19.
- Eine neue DEGAM-Leitlinie ist für den 31.12.2023 angekündigt.
- Aufgrund der häufig wechselnden Empfehlungen verlinken wir in erster Linie zu öffentlichen Quellen, wie RKI, WHO etc.
Definition
- Respiratorische Erkrankung durch SARS-CoV-2 1
- Die Erkrankung wird als COVID-19 bezeichnet (Coronavirus Disease 2019).
- SARS-CoV-2 gehört, wie das SARS-Virus, zu den Beta-Coronaviren.
- Der frühere Verlauf als Pandemie ist in ein endemisch-wellenförmiges Geschehen übergegangen.
Häufigkeit
Ätiologie und Pathogenese
SARS-CoV-2
- Das Virus gehört wie das SARS-Virus zu den Beta-Coronaviren. 2
- Coronaviren sind umhüllte RNA-Viren.
- Das S(Spike)-Protein ist für den Eintritt in die Wirtszelle zuständig. Es induziert neutralisierende (protektive) Antikörper und ist deswegen wichtig für die Impfstoffentwicklung.
- SARS-CoV-2 verwendet das transmembranäre Enzym ACE-2 als Rezeptor, um in die Wirtszellen zu gelangen.
- Artengrenzen können aufgrund der Fähigkeit zur homologen Rekombination leicht überwunden werden. 2
- Mit SARS-CoV-2 sind insgesamt 7 humanpathogene Coronaviren bekannt.
- Coronaviren verursachen beim Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen Krankheiten wie das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) von 2015 oder das Severe Acute Respiratory Syndrome (SARS) von 2003.
Übertragung
- Infektionsquelle sind infizierte Personen mit oder ohne Symptomatik (35 % aller Infizierten). 1
- Hauptübertragungsweg
- Respiratorische Aufnahme virushaltiger Flüssigkeitspartikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen, Singen und Niesen entstehen. 1
- Keine oder eine untergeordnete Rolle spielen folgende Übertragungswege: 1
- Kontaktübertragung
- fäkal-orale Übertragung und Übertragung durch Nahrungsmittel
- vertikale Übertragung von der (infizierten) Mutter auf ihr Kind (vor, während, nach der Geburt sowie über Muttermilch) 3
Inkubationszeit
- Omikron-Variante: verringerte mediane Inkubationszeit von 3–4 Tagen 3
ICPC-2
- R991 COVID-19
- Gilt für Verdachtsfälle und bestätigte COVID-19-Fälle.
- R 81 Lungenentzündung
- A77 Virale Erkrankung NNB, andere
ICD-10
- U07.1 G COVID-19 (Coronavirus-Krankheit 2019, Virus durch Labortest nachgewiesen)
- Zusatzcode, Verwendung nur in Kombination mit einem anderen ICD-Code, z. B. J06.9 Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet
- U07.2 G Verdacht auf COVID-19 (nicht nachgewiesen)
- Zusatzcode, Verwendung nur in Kombination mit einem anderen ICD-Code, z. B. J06.9 Akute Infektion der oberen Atemwege, nicht näher bezeichnet
- U.09.9 Zustand nach COVID-19, zu verwenden, wenn eine andernorts klassifizierte Störung in Zusammenhang mit vorausgegangener COVID-19 steht, aber COVID-19 nicht mehr vorliegt. 4
- Hinweise der KBV
- Die Codes ausschließlich mit dem Zusatzkennzeichen „G“ (gesichert) für die Diagnosesicherheit angeben.
Diagnostik
Allgemeine Hinweise für die Hausarztpraxis
Hinweise zu Abrechnung und Vergütung (KBV )
- Zu den Testindikationen und Testvergütung stellt die KVB eine Übersicht zur Corona-Testung bereit.
Diagnostische Kriterien
- Nachweis des Virus mittels RT-PCR, POC-NAT-Test oder Antigen-Schnelltest 5
- RKI: Hinweise zur Testung von Patientinnen und Patienten auf SARS-CoV-2
Differenzialdiagnosen
- Diese Referenz 6 bezieht sich auf den gesamten Abschnitt.
- Influenza
- Erkältung
- Legionellose
- Pneumonie anderer Ursache
- Gastroenteritis
- Akutes Abdomen
- Myokardinfarkt
- Myokarditis
- Schlaganfall
- Lungenembolie
- Urtikaria
Anamnese
Symptome allgemein
- Erkältungssymptome
- Fieber
- Nach Kontakt zu bestätigten Coronavirus-Fällen und beruflicher Exposition fragen.
- Inkubationszeit bei Omikron im Median 3–4 Tage 2
- Zurückliegende Episode(n) mit COVID-19, Impfungen
- Details zu klinischen Unterschieden zwischen COVID-19, Influenza und Erkältungskrankheit sowie schweren Verläufen: RKI: Surveillance akuter Atemwegserkrankungen
Risikofaktoren für einen schweren Verlauf
Spezielle SARS-CoV-2-Diagnostik
- Siehe RKI-Dokument Hinweise zur Testung von Patientinnen und Patienten auf SARS-CoV-2 .
Röntgen-Thorax
- Im konventionellen Röntgenbild bei intensivpflichtigen Patient*innen in der Regel bilaterale Infiltrate 7
Thorax-CT
- In der CT finden sich bereits sehr früh im Laufe der Erkrankung bilaterale, subpleural imponierende Milchglastrübungen, und eine Konsolidierung von Lungenabschnitten. 7
- Befunde im CT sind nicht spezifisch für COVID-19.
- Eine CT ist sinnvoll, wenn eine klinische Konsequenz (wie z. B. bei Lungenembolie) entsteht.
Lungensonografie
- Laut der interdisziplinären S3-Leitlinie werden bettseitige Untersuchungen, wie Ultraschall, bei der Bildgebung bei Lungenbeteiligung bei COVID-19 bevorzugt. 7
Indikationen zur Klinikeinweisung
- Die Indikation zur Krankenhausaufnahme von COVID-19-Patient*innen soll nach klinischen Kriterien durch eine Ärztin oder einen Arzt erfolgen, insbesondere unter Berücksichtigung von Alter, Komorbiditäten, Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung. 7
- DIVI-Intensivregister zum bundesweiten Abfragen von Intensivplätzen
Therapie
Therapieziele
- Symptome lindern.
- Komplikationen und Ateminsuffizienz behandeln.
- Ausbreitung und Übertragung der Infektion verhindern.
Allgemeines zur Therapie
- Der Arbeitskreis STAKOB hat ein Flussschema zur Therapie und weitere Therapiehinweise veröffentlicht.
- Empfehlungen siehe WHO: Living Guideline im BMJ und RKI: COVID-19: Therapiehinweise und Empfehlungen
Ambulante Behandlung
Allgemeine Maßnahmen
- Bei unkomplizierter Erkrankung ist eine rein symptomatische Therapie empfohlen.
Medikamentöse Therapie in der ambulanten Versorgung
- Budesonid-Asthmaspray
- Ein Cochrane-Review sieht mäßig zuverlässige Evidenz dafür, dass inhalierbare Kortikosteroide bei COVID-19 mit milden Symptomen wahrscheinlich die Zahl der Klinikaufnahmen und die Mortalität reduzieren und die Symptombesserung innerhalb von 14 Tagen fördern. 8
- Nirmatrelvir plus Ritonavir (Paxlovid)
- für ungeimpfte ambulante Risikopatient*innen ohne Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn
- Dosierung: 300 mg Nirmatelvir mit 100 mg Ritonavir p. o. alle 12 Stunden für 5 Tage
- Umfangreiche, auch potenzielle lebensbedrohliche Wechselwirkungen wegen CYP-3A-Hemmer Ritonavir, die auch viele Herz-Kreislauf-Medikamente betreffen, z. B. Amiodaron, Simvastatin.
- Praktische Hinweise zur Verordnung von Nirmatrelvir plus Ritonavir (Paxlovid) bietet die KBV .
- geringerer Effekt bei Genesenen, Nutzen bei Geimpften nicht untersucht
- Interaktive Checkliste für den Einsatz von Paxlovid der Fachgruppe COVRIIN, der DGIIN, der DGI, der DGP und des DIVI
- Übersicht zu Maßnahmen bei Wechselwirkungen unter Paxlovid (Universität Heidelberg)
- Das Institut für Hausärztliche Fortbildung (IHF) hat eine Checkliste Paxlovid zur Unterstützung bei der Identifikation von für das Medikament infrage kommender Patient*innen im Praxisalltag erstellt.
- Fachinformation Paxlovid
- Hausärzt*innen dürfen Paxlovid bevorraten und bei Bedarf direkt abgeben (siehe Infos der KVB ).
- für ungeimpfte ambulante Risikopatient*innen ohne Sauerstoffbedarf innerhalb von 5 Tagen nach Symptombeginn
- Remdesivir
- für ambulante Risikopatient*innen innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn 9
- Kann nach Einschätzung der Autor*innen des arznei-telegramms bei ambulanten Patient*innen mit sehr hohem Risiko eines schweren Verlaufs im Einzelfall nach sorgfältiger Aufklärung „in Betracht gezogen“ werden.
- Dosierung: 200 mg i. v. Tag 1, je 100 mg an Tag 2 und 3
- für ambulante Risikopatient*innen innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn 9
Therapie von Kindern mit COVID-19
- Siehe Konsensuspapier der DGPI und weiterer Fachgesellschaften zur Basisversorgung von Kindern mit COVID-19.
Stationäre Behandlung
Allgemeine Maßnahmen und medikamentöse Therapie in der stationären Versorgung
- Details zur derzeit empfohlenen stationären Therapie bieten folgende Dokumente:
- Flussschema zur Therapie des Arbeitskreises STAKOB
- Therapieübersicht der S3-Leitlinie zur Therapie
- Living WHO guideline on drugs for covid-19
Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften
- Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie: www.onkopedia.com
- Deutsche Gesellschaft für Neurologie: www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: www.awmf.org
- Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie: www.dgpi.de
- Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie
- Empfehlungen zum Management von Patient*innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen während der COVID-19-Pandemie finden Sie in den Artikeln M. Crohn und Colitis ulcerosa.
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin: www.awmf.org
Empfehlungen zur Palliativversorgung
- Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin stellt ein Formular für die ambulante patientenzentrierte Vorausplanung für den Notfall bereit.
- Siehe auch RKI-Dokument: Empfehlungen zu erweiterten Infektionsschutzmaßnahmen für die Sterbebegleitung .
Impfung
Informationen und Empfehlungen zur COVID-19-Impfung
- Das RKI stellt hierzu folgende Dokumente zur Verfügung:
Aktuelle Empfehlungen der STIKO
- Laut Stellungnahme vom 18.09.2023 empfiehlt die STIKO nun folgenden Indikationsgruppen eine Auffrischimpfung:
- Personen im Alter ≥ 60 Jahre
- Personen im Alter ≥ 6 Monate, die aufgrund einer Grundkrankheit besonders gefährdet sind, schwer an COVID-19 zu erkranken.
- Bewohner*innen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Personal in medizinischen Einrichtungen und in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit direktem Kontakt zu Patient*innen- bzw. Bewohner*innen
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann.
- Für andere Bevölkerungsgruppen besteht derzeit keine Notwendigkeit zur Auffrischimpfung.
- Die Auffrischimpfung soll möglichst in einem Mindestabstand von 12 Monaten zur letzten vorangegangenen COVID-19-Impfung oder SARS-CoV-2-Infektion durchgeführt werden.
Impfung mit einem in der EU nicht zugelassenen Impfstoff
- Zum Vorgehen bei Personen, bei denen eine Impfung im Ausland bereits mit einem nicht in der EU zugelassenen COVID-19-Impfstoffen erfolgt ist, siehe Epidemiologisches Bulletin 13/2022 .
Prävention
Infektionsschutzmaßnahmen
- Empfehlungen des RKI 3
- Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte 3–5 Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben.
- Während dieser Zeit sollte der direkte Kontakt zu Personen, insbesondere solchen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, möglichst vermieden werden.
- Wenn die Symptomatik sich verschlechtert, sich nicht verbessert oder man einer Risikogruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf angehört, sollte man die Hausarztpraxis konsultieren.
Quarantäne und Isolation
- Siehe aktuelle Empfehlungen zu Isolierung und Quarantäne bei SARS-CoV-2-Infektion und-Exposition des RKI.
Hände- und Flächendesinfektion
- Zur chemischen Desinfektion sind Mittel mit dem Wirkungsbereich „begrenzt viruzid“ (wirksam gegen behüllte Viren), „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ anzuwenden. 3
Empfehlungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens
- Alle Bereiche des Gesundheitswesens
- Empfehlungen des RKI zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patient*innen mit einer Infektion durch SARS-CoV-2
- Empfehlung für Einrichtungen des Gesundheitswesens zum Umgang mit COVID-19
- Ausbrüche im Gesundheitswesen (stationärer Bereich, Pflegeeinrichtungen)
- Außerdem bietet das RKI einen Leitfaden zum Management von COVID-19-Ausbrüchen im Gesundheitswesen .
Vorgehen in Pflegeeinrichtungen
- Siehe das RKI-Dokument Prävention und Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen.
Vorgehen bei Wohnungslosigkeit
- Das RKI bietet hierzu das ausführliche Dokument Coronavirus-Erkrankung 2019 (COVID-19) im Kontext Wohnungslosigkeit – Empfehlungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst und Anbieter der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe.
Vorgehen bei Neugeborenen und Wöchnerinnen
- Auch bei V. a. COVID-19 bei der Mutter ist ein baldiger und kontinuierlicher Hautkontakt zwischen Mutter und Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt empfohlen.
- Stillen soll bei SARS-CoV-2-positiven Müttern ermöglicht und unterstützt werden.
- Dabei sollen empfohlene Hygienemaßnahmen angewendet werden, wie häufiges Händewaschen oder Desinfizieren der Hände vor Kontakt mit dem Baby, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes bei Kontakt mit dem Baby und beim Stillen. 10
Umgang mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen
- Das RKI-Dokument Empfehlungen zum Umgang mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen richtet sich an Ärzt*innen, die eine äußere Leichenschau vornehmen (z. B. Haus- und Notärzt*innen, Bedienstete von Gesundheitsämtern) und sonstiges medizinisches Personal sowie Bestatter*innen, die Kontakt mit SARS-CoV-2-infizierten Verstorbenen haben.
Meldepflicht
- Namentlich meldepflichtig ist der Verdacht einer Erkrankung, die Erkrankung sowie der Tod in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19). 11
Berufskrankheit
- Bei positiver Testung, entsprechenden Krankheitsanzeichen sowie der Vermutung eines Infektionsweges über die berufliche Tätigkeit sollte eine Erstattung einer ärztlichen Berufskrankheitenanzeige erfolgen. 12
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
- Infektionen mit der Omikron-Variante verlaufen deutlich milder als die Infektionen mit Vorgänger-Varianten.
- Aktuelle Daten zu Hospitalisierungsraten und Zahlen der intensivpflichtigen COVID-19-Betroffenen entnehmen Sie bitte der RKI-Seite Zenodo und dem BMG-Pandemieradar .
Klinischer Verlauf bei Kindern 1
- Meist asymptomatischer oder milder Krankheitsverlauf
- Schwere Verläufe sind selten und betreffen insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sowie Kinder mit pulmonalen oder kardialen Vorerkrankungen.
Komplikationen
- Deutlich seltener bei Infektionen mit der Omikron-Variante 2
- Sepsis
- Ateminsuffizienz
- ARDS
- Neurologische Symptome/Ausfälle 13
- Tiefe Venenthrombosen und Lungenembolie 14
- Verschiedene Herz-Kreislauf-Komplikationen und -Folgeerkrankungen 1
- Myokarditis
- Myokardinfarkt
- Herzinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenversagen
- Neues Auftreten eines Diabetes mellitus
- Entgleisung eines bereits bestehenden Diabetes mellitus
- Entwicklung der psychischen Gesundheit während der Pandemie laut RKI
- depressive Symptome (Interessenverlust und Niedergeschlagenheit)
- im Verlauf schwankend, insgesamt deutliche Zunahme bis Juni 2022
- Betrifft alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen, jüngere Erwachsene und über 65-Jährige.
- Angstsymptome (Ängstlichkeit und unkontrollierbare Sorgen)
- insgesamt Zunahme bis Juni 2022
- Selbsteinschätzung der psychischen Gesundheit wird schlechter.
- depressive Symptome (Interessenverlust und Niedergeschlagenheit)
- Häusliche Gewalt
- Laut Kriminalstatistik des BKA zu Gewalt in der Partnerschaft stieg die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 4,4 % an (Hellfeld, Dunkelziffer nicht bekannt). 15
- Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen berichtet für das Jahr 2020 einen Anstieg telefonischer Beratungen um 15 %. 16
- Folgen der Public-Health-Maßnahmen
- Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie werden durch die geringere Zahl an Screening-Untersuchungen im Verlauf der COVID-19-Pandemie zahlreiche Krebsdiagnosen verspätet gestellt.
- Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (MIS-C) 1
- seltener bei Infektionen mit der Omikron-Variante und bei geimpften Kindern 17
Prognose
Allgemeine Informationen zur Prognose von COVID-19
- Die Letalität beschreibt die Anzahl der verstorbenen Fälle als Anteil der Zahl der (tatsächlich) erkrankten/infizierten Fälle (Infection Fatality Rate, IFR).
- Die tatsächliche Anzahl erkrankter Menschen ist unbekannt und deutlich höher als die Zahl der gemeldeten Erkrankungsfälle. 1
- Nur der Fall-Verstorbenen-Anteil kann zuverlässig berechnet werden, z. B. als Quotient der gemeldeten Sterbefälle und der Zahl der gemeldeten Fälle (Case Fatality Rate, CFR). 1
- Angaben laut RKI für Deutschland
- Aktuelle Angaben zur Sterbefallzahlen entnehmen Sie bitte dem BMG-Pandemieradar .
- Aktuelle Angaben zur Sterbefallzahlen entnehmen Sie bitte dem BMG-Pandemieradar .
- Bei Kindern scheint die Erkrankung in der Regel mild zu verlaufen.
- schwere oder gar kritische Verläufe nur bei einem sehr kleinen Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen 3
- Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf (mit Aufnahme auf eine Intensivstation und für invasive Beatmung). 18
Langzeitfolgen: Post COVID/Long COVID
- Der folgende Abschnitt basiert auf diesen Referenzen. 2-3
- Siehe auch Informationsportal des RKI zu Long COVID und die FAQ zu Long COVID des RKI
- Pathophysiologisch werden neben einer prolongierten Entzündungsreaktion und Autoimmunprozessen auch eine langfristige Viruspersistenz diskutiert.
- Häufigste Symptome
- Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (sog. Fatigue), Kurzatmigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (sog. „Brain Fog“), Schlafstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen, psychische Probleme, wie z. B. depressive Stimmung und Angstsymptome sowie Riech- und Schmeckstörungen
- Neurologische Symptome
- bei einer kleinen Anzahl von Personen: Gedächtnisstörungen, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit
- in leichteren Fällen „Brain Fog“ mit Konzentrationsstörungen
- Weitere Spätfolgen – erhöhtes Risiko für:
- kardiovaskuläre Ereignisse: Schlaganfälle, Herzinfarkte, Herzrhythmusstörungen, Myokarditis
- Diabetes
- Niereninsuffizienz
- psychiatrische Erkrankungen
- Verschlechterung der Lungenfunktion
- Dauer
- Die meisten Beschwerden nach einer milden COVID-19-Infektion klingen innerhalb eines Jahres ab. 19
- Kinder
- In einer großen explorativen Studie aus den USA trat Post COVID/Long COVID bei Kindern deutlich seltener auf als bei Erwachsenen. 20
Definition
- Anhaltende Beschwerden, die jenseits einer Zeitspanne von 4 Wochen ab Infektion als Long COVID oder post-akute Folgen von COVID-19 (Post-acute Sequelae of COVID-19) und bei Persistenz von mehr als 12 Wochen als Post-COVID-Syndrom bezeichnet werden.
- Dabei werden sehr häufig Symptome wie Fatigue, Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot und sowohl eingeschränkte körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit beschrieben.
- Die Häufigkeitsangaben variieren. Ca. 6 % der Personen nach einer akuten SARS-CoV-2-Infektion suchen eine hausärztliche oder fachärztliche Betreuung auf.
- Laut aktuellen Daten aus Großbritannien ist die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Long-/Post-COVID-Syndroms nach Infektion mit der Omikron-Variante nur etwa halb so hoch wie nach Infektion mit der Delta-Variante.
- Die genauen Ursachen für Long COVID/Post COVID sind bislang nicht bekannt.
Wichtigste Empfehlungen
Diagnostik
- Die Diagnose eines Long-/Post-COVID-Syndroms kann weder durch eine einzelne Laboruntersuchung noch durch ein Panel an Laborwerten diagnostiziert bzw. objektiviert werden. Ebenso schließen normale Laborwerte ein Long-/Post-COVID-Syndrom nicht aus.
- Nach primärärztlicher Basisdiagnostik ist bei klinischer Stabilität der Symptomatik bei den Betroffenen zunächst ein abwartendes Vorgehen unter primärärztlicher Betreuung zu empfehlen.
- Bei Warnhinweisen in der Basisdiagnostik sowie klinischer Verschlechterung oder Unklarheiten sollte den Betroffenen eine vertiefende Diagnostik und/oder eine Überweisung an geeignete Fachdisziplinen angeboten werden.
Warnhinweise
- Folgende Warnhinweise sollten Anlass zu einer vertiefenden ggf. fachspezifischen Diagnostik oder einer Überweisung z. B. in eine Post-COVID-Ambulanz geben:
- schlechter Allgemeinzustand
- eine signifikante Gewichtszunahme bzw. -abnahme
- unerklärliche oder neu aufgetretene neurologische Auffälligkeiten (Sensibilität, Motorik, Schlucken, Sprache und Kognition)
- neue Schmerzsymptomatik
- schlechte oder sich verschlechternde somatische oder psychische Befunde
- unerklärliche Auffälligkeiten in der Basisdiagnostik
Therapie/Prävention
- Gesicherte therapeutische Interventionen beim Post COVI/Long COVID sind nicht bekannt.
- Eine weiterführende spezialärztliche Abklärung kann angezeigt sein, wenn nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion Einschränkungen länger als 3 Monate persistieren.
- Die Impfung kann das Risiko von Long COVID/Post COVID reduzieren, allerdings deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Impfung nach Durchbruchsinfektion nur einen Teilschutz vor Long COVID/Post COVID bietet.
Empfehlungen der DEGAM im Rahmen dieser Leitlinie
Diagnostik
- Empfehlungen für die Basisdiagnostik (unter Berücksichtigung bekannter Komorbiditäten)
- Blutdruck, Herzfrequenz, Temperatur, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung
- Labor: BB, CRP, Kreatinin, Harnstoff, Transaminasen, TSH, Urin-Stix (fakultativ: CK, Troponin, Ferritin, D-Dimere, NT-proBNP)
- Screening-Fragen zu Fatigue, anhaltender körperlicher Erschöpfung, Belastungsintoleranz/PEM (eines der häufigsten Symptome in den meisten Post-/Long-COVID-Studien), Schmerzen, kognitiven Störungen, depressiven Verstimmungen und Angststörungen
Spezielle Fragestellungen
- Fatigue
- Es sollte erfasst werden, ob körperliche Aktivität die Fatigue bessert oder (im Sinne von PEM) zu einer Zunahme dieser und weiterer Beschwerden führt.
- Bei Besserung kann eine gut kontrollierte, ggf. supervidierte körperliche Aktivierung basierend auf sport-/bewegungstherapeutischen Trainings- und Belastungsprinzipien empfohlen werden.
- In der klinischen Untersuchung ist besonders auf auffällige Lymphknoten, abdominellen Tastbefund und der orientierenden neurologischen Untersuchung insbesondere mit Erfassung von Veränderungen in Muskelkraft, -trophik, -tonus und Eigenreflexen sowie kognitive Leistungsminderung bzw. psychische Symptome (Depressivität, Ängste) zu achten.
- Dyspnoe
- Bei den Patient*innen stark beeinträchtigenden Symptomen (insb. nach einem schweren Verlauf) sollte unter Zuhilfenahme der Vorbefunde die Basisdiagnostik erweitert werden mit Labor, Lungenfunktionsanalyse, SpO2, D-Dimere, EKG, evtl. Röntgen-Thorax.
- Kopfschmerzen
- hohe Spontanheilungsrate nach COVID-19
- klinisch-neurologische Verlaufskontrollen
- Bei fehlenden Warnhinweisen sollte eine Re-Evaluation nach spätestens 4 Wochen vorgenommen werden.
- Schmerzen
- Schmerzen (insbesondere im Thoraxbereich, aber auch allgemein Muskelschmerzen) sind ein häufiges Syndrom nach COVID-19.
- Die meisten dieser Symptome verringern sich innerhalb von 2–6 Monaten.
- Eine primärärztliche multimodale und symptomorientierte Diagnostik unter Berücksichtigung abwendbar gefährlicher Verläufe sollte erfolgen.
- Riech- und Schmeckstörungen
- Die mittlere Dauer dieser Störung in Post-COVID-Einrichtungen beträgt 2,5 Monate.
- Nach 6 Monaten haben sich etwa 90 % der Patient*innen mit Riechstörungen weitgehend verbessert.
- Sollten die Symptome länger als 4 Wochen andauern und sich zusätzlich noch neurologische oder andere spezifische Begleitsymptome einstellen, ist eine spezialisierte Diagnostik in Erwägung zu ziehen.
- Psychische Beschwerden
- Bei ausgeprägter Symptomatik, ausbleibender Besserung über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder erheblichen ungünstigen psychosozialen Einflussfaktoren sollte eine spezialisierte psychosomatische oder psychiatrische Mitbehandlung und/oder Maßnahmen wie Ergo- oder Entspannungstherapie angeboten werden oder auch eine psychosomatische Rehabilitation.
- Bei geriatrischen Patient*innen
- Es sollte eine regelmäßige Überprüfung der Vitalparameter, aber auch der sensorischen, motorischen und kognitiven Funktionen erfolgen.
- Bei Hinweisen auf Verschlechterung sollten u. a. Sauerstoffsättigung, D-Dimere, das Differenzialblutbild (Lymphopenie), Kreatinin und die Elektrolyte kontrolliert werden.
- Siehe auch AWMF-Patientenleitlinie Post COVID/Long COVID .
- Informationen zum Reha-Antrag bei Post COVID oder Long COVID
Verlaufskontrolle/Rehabilitation
Nachuntersuchungen
- Bei Patient*innen mit stationär behandelter COVID-19-Erkrankung sollte nach 8–12 Wochen eine Nachuntersuchung bezüglich Langzeitfolgen erfolgen.
- Idealerweise sollte dies im Rahmen von Registern oder Studien erfolgen.
- Das „Post-COVID-19-Syndrom" kann unabhängig von der Schwere der Erkrankung auftreten, also auch bei Patient*innen, die nur leicht erkrankt waren und ambulant behandelt wurden.
- Alle nachweisbaren Organveränderungen nach COVID-19 sollten Anlass zu einer für die jeweilige Erkrankung empfohlenen Diagnostik und evtl. Therapie geben.
Rehabilitation
- Empfehlungen siehe Originaltext der Leitlinie .
Empfehlung für die Wiederaufnahme von Freizeit- und Leistungssport
- Expertenkonsens: Empfehlungen zum „Return-to-Sport“ nach COVID-19
Patienteninformationen
- RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu akuten Atemwegserkrankungen und COVID-19
- RKI: COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ)
- RKI: Surveillance akuter Atemwegserkrankungen
- RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur COVID-19-Pandemie
- BZgA: Informationen rund um das Coronavirus
- RKI: Long COVID
- AWMF: Patientenleitlinie Post-COVID/Long-COVID
- Deutsche Rentenversicherung: Informationen zum Reha-Antrag bei Post-COVID oder Long-COVID
Quellen
Leitlinien
- Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19. AWMF-Leitlinie Nr. 113-001. S3, Stand 12.09.2022. www.awmf.de
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Post-COVID/Long-COVID. AWMF-Leitlinie Nr. 020-027. S1, Stand 17.08.2022. www.awmf.de
- Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen. AWMF-Leitlinie Nr. 018-037. S1, Stand 01.02.2022. www.awmf.de
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP). Therapie von Patient*innen mit COVID-19 aus palliativmedizinischer Perspektive. AWMF-Leitlinie Nr. 128-002. S1, Stand 29.06.2021. www.awmf.de
- Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen – Lebende Leitlinie. AWMF-Leitlinie Nr. 027-076. S3, Stand 30.09.2022. www.awmf.de
- Deutsche Gesellschaft für Infektiologie. SARS-CoV-2 Prä-Expositionsprophylaxe. AWMF-Leitlinie Nr. 092-002. S1, Stand 09.05.2022. www.awmf.de
Literatur
- RKI. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur COVID-19-Pandemie. Stand: 18.9.2023 www.rki.de
- RKI. SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten. Stand 18.11.2022 www.rki.de
- Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu akuten Atemwegserkrankungen und COVID-19 Gesamtstand: 18.9.2023 www.rki.de
- Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Post-COVID/Long-COVID. AWMF-LL Nr. 020-027. S1, Stand 17.08.2022. www.awmf.org
- RKI. Hinweise zur Testung von Patienten auf SARS-CoV-2. Stand 02.05.2023 www.rki.de
- Report of the WHO-China Joint Mission on Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) 16-24 February 2020 (letzter Zugriff am 03.03.2020). www.who.int
- Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19. AWMF-Leitlinie Nr. 113-001. S3, Stand 12.09.2022. www.awmf.org
- Griesel M, Wagner C, Mikolajewska A, et al. Inhaled corticosteroids for the treatment of COVID‐19. Cochrane Database of Systematic Reviews 2022, Issue 3. Art. No. CD015125 (letzter Zugriff am 06.04.2022). www.cochranelibrary.com
- arznei-telegramm. Im Blickpunkt-ANTIVIRALE MITTEL FÜR DIE FRÜHTHERAPIE BEI COVID-19? a-t 2022; 53: 1-5. www.arznei-telegramm.de
- WHO. Frequently asked questions about Coronavirus disease and breast feeding. (letzter Zugriff am 18.08.2021) www.who.int
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